Im Kampf gegen die Taliban ist in Afghanistan eine gute Verteidigung mehr als nötig. Nach dem Abzug der NATO-Truppen müssen jetzt nationale Sicherheitskräfte gegen die radikale Gruppierung ankämpfen.
Terror an der Tagesordnung
Seit Jahren sorgen in Afghanistan die Taliban für Angst und Schrecken. US-Präsident Joe Biden appelliert deshalb an die Regierung in Kabul, sich gegen den Terror zu wehren. Bei einer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag im Weißen Haus erklärt er gegenüber den Reporter:innen:
Sie müssen nun selbst kämpfen, um ihren Staat zu verteidigen. Wichtig ist aber, dass sie auch den Willen zum Kämpfen haben.
Bis vor Kurzem haben sich noch etwa 2500 amerikanische Soldaten in dem Land befunden. Da das einstige Ziel des Einmarschs - nämlich die Zerschlagung der terroristischen Al-Qaida vor zwanzig Jahren - erreicht wurde, zieht Biden seine Soldaten ab.
USA verspricht weiter Unterstützung
Damit folgen die USA mit ihrem Abzug der deutschen Bundeswehr sowie weiteren NATO-Ländern. Obwohl sich die Situation in Afghanistan damit nicht verbessert hat, bereut Biden diese Entscheidung nicht.
Die USA würden das Land im mittleren Osten weiterhin sowohl finanziell als auch militärisch unterstützen. Vor Kurzem seien materielle Güter von den Vereinigten Staaten angekommen, welche der Ladung von fast 1000 Transportflugzeugen einer Boeing C-17 entsprechen.
Regierung auf der Flucht
Ebenso seien 3,3 Milliarden Dollar als finanzieller Beistand eingeplant. Im Hinblick auf die nationalen Streitkräfte ist Joe Biden optimistisch, denn Afghanistans Truppen seien den Taliban überlegen.
Trotzdem scheint die Regierung in der Hauptstadt Kabul lieber die Flucht zu ergreifen. Die Forderung des US-Präsidenten an die politische Führung in Afghanistan lautet daher:
Sie müssen alle an einem gemeinsamen Strang ziehen. Ich bin zuversichtlich, dass sie die Wichtigkeit des politischen Zusammenarbeitens allmählich verstehen.
Internationale Hilfe sei unerlässlich
Die Sicherheit des Landes betrifft jedoch nicht nur die eigene Bevölkerung. Der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, erklärt gegenüber der Rheinischen Post:
Die Gefährdung der Stabilität muss für die Nachbarn und lokalen Mächte mindestens genauso große Besorgnis erregen wie für die transatlantischen Partner.
Es liegt daher in der Verantwortung des UN-Sicherheitsrates, die Situation schnellstmöglich zu klären, um eine regionale Stabilität in Afghanistan wieder gewährleisten zu können.