In dem Versuch, organisierte Kriminalität und Drogentourismus einzuschränken, plant Amsterdams Bürgermeisterin, Femke Halsema, nur niederländischen Staatsbürgern den Zutritt zu Coffeeshops zu gewähren. Eine aktuelle Studie hatte gezeigt, dass 58 Prozent, der Touristen nur nach Amsterdam kommen, um dort legal Cannabis zu konsumieren.
Kein Cannabis für Ausländer
Die Polizei und Staatsanwaltschaft stehen hinter den Plänen, welche im Laufe von 2022 Anwendung finden könnten. Halsema erklärt, dass es so viel mehr Gründe abgesehen von Cannabis gibt, warum man Amsterdam besuchen sollte:
Amsterdam ist eine internationale Stadt und wir wollen gerne Touristen anlocken – doch mit seiner Vielseitigkeit, seiner Schönheit und seinen kulturellen Einrichtungen.
Ziel wäre es, illegale Geschäfte schwieriger zu machen und Billigtourismus zu reduzieren. Die Bürgermeisterin hofft darauf, die Vielfältigkeit der Stadt in den Vordergrund zu rücken.
Welche Konsequenzen für Coffeeshop-Betreiber?
Eine Übergangsperiode wäre von Nöten, um sich an die neuen Einschränkungen anzupassen, doch auch die lokalen Unternehmen scheinen die Pläne zu unterstützen. Robbert Overmeer von der Utrechtsestraat Business Association glaubt:
Coffeeshops sind nach wie vor einer der Hauptgründe für Niedrigpreis-Tourismus. Wir sagen, kommt nach Amsterdam für die Museen, das Essen, aus Liebe oder für Freunde – aber nicht, um herumzulungern, Gras zu rauchen und Drogen zu nehmen.
Allerdings sind nicht alle Coffeeshop-Betreiber begeistert von der Idee. Joachim Helms vom Verband der Coffeeshop-Betreiber BCD ist sich sicher, dass dadurch nur die Drogenkriminalität auf den Straßen zunehmen wird:
Cannabis ist ein beliebtes Konsumgut, das Menschen auf der ganzen Welt genießen. Die Leute wollen ihre Joints rauchen. Wenn sie das nicht in den Coffeeshops machen können, dann kaufen sie sie sich auf der Straße.