Bei einer Razzia im Märkischen Viertel fanden die Ermittler in einer 100 Quadratmeter großen Wohnung zwei Tonnen Anabolika im Gesamtverkaufswert von etwa fünf Millionen Euro. Die Beamten stießen auf ein professionell aufgezogenes Untergrundlabor, welches unter anderem mit Pressen für Tabletten, Maschinen zum Verschließen von Ampullen und weiteren medizinischen Gerätschaften ausgestattet war. Sogar ein Notstromaggregat war zugegen. Die Tarnung des Labors war außergewöhnlich. Von außen mutete das Labor wie eine herkömmliche Familienwohnung an.
Dass die Ermittler die Täter schnappen konnten, haben sie einem Zufall zu verdanken. Nach wochenlangen erfolglosen Observationen hatten die Beamten die Ermittlungen bereits aufgegeben, als sie plötzlich den Hinweis der Mitarbeiterin eines Paketshops bekamen: Ein Mann hatte ein Paket abgeben, es aber umständlicherweise nicht anfassen wollen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Da ihr dieses Verhalten merkwürdig erschien, schlug die Mitarbeiterin Alarm.
Die Rohstoffe zur Herstellung des Stoffes, welcher online und über Ladentheken an Freizeitsportler und Profis verkauft wurde, kamen aus der Türkei und aus China. Die perfekt organisierte Bande hat nicht nur Anabolika vertrieben, sondern auch Mittel zur Bekämpfung der Nebenwirkungen. Und nicht nur das: Auch Potenzpillen waren im Angebot. Für den Zoll ist es einer der bedeutendsten Funde dieser Art!