Mit seinen 2.24 Metern und 240 Kilo wurde André Roussimoff weltberühmt. Woche um Woche begeisterte er als André the Giant ein Millionenpublikum in Wrestling-Arenen rund um die Welt. Besonders in den USA und Japan war der Hüne eine Attraktion; seinetwegen waren binnen Minuten ganze Stadien ausverkauft. Ein Gigant, um dessen Leben sich Legenden rankten.
Bereits als 12-Jähriger überragte André Roussimoff mit seinen 1.91 Metern seine Eltern und seine vier Geschwister. Schuld daran war eine Hormonstörung (Hypersomie), die im Volksmund als Riesenwuchs bezeichnet wird.
Mit 17 Jahren hielt André Roussimoff sich in Paris mit Gelegenheitsjobs über Wasser, etwa als Möbelpacker. Der riesige Junge zog Aufmerksamkeit auf sich - von Wrestling-Promotern.
André the Giant
Schon bald absolvierte er seine ersten Kämpfe. "Dédé" hatte ihn seine Familie gerufen, nun war er André the Giant. Ob in England, Afrika oder Australien, Mitte der Sechzigerjahre flog das Show-Schwergewicht zu Einsätzen weltweit. Gerade das japanische Publikum konnte sich nicht sattsehen an André the Giant, der seine Gegner zu Dutzenden auf die Matte schickte - und den Veranstaltern das Geld in die Kassen spülte.
Mit seinen 2.24 überragte André the Giant alle Gegener um mehrere Köpfe. Seine Markenzeichen: das gutmütige Lächeln selbst bei den schlimmsten Klammergriffen und Hieben. Die riesige Pranke, mit der er Bierdosen und Weinflaschen umklammerte, als wären sie aus einem Puppenhaus.
Auch was seinen Alkohol-Konsum betraf, war André the Giant fern ab von jeglichen Normen. Er konnte 100 Bier in wenigen Stunden trinken und brauchte, laut eigener Aussage, mehr als zwei Liter Vodka, damit er überhaupt etwas vom Alkohol spürte. Als Grund für die Exzesse vermuteten Freunde und Weggefährten die enormen Schmerzen aufgrund von Andrés Erkrankung. Vor allem sein Rücken plagte den Riesen.
Das Leben mit Riesenwuchs
Seiner Erscheinung verdankte André the Giant zwar seinen Erfolg, doch damit zu leben war nicht einfach. So musste Andre beispielsweise im Flugzeug in eine Flasche pinkeln, weil die Flugzeugtoilette zu klein für ihn war. Nicht einmal ein Telefon konnte er mit seinen riesigen Händen bedienen. Und obwohl er es gerne getan hätte, konnte er niemals Klavier oder Gitarre spielen, weil seine Finger dafür einfach zu gross waren. Ganz zu schweigen davon, dass André the Giant egal wo er hin ging immer angestarrt wurde.
Das frühe Ende des André the Giant
Der Höhepunkt von Andres Wrestlingkarriere fand vor 90 000 Zuschauern im Pontiac Silverdome in Michigan statt, wo "The Giant" von Hulk Hogan in einer inszenierten Staffelübergabe auf die Matte gelegt wurde.
Wegen seiner anhaltenden Rückenschmerzen stand Andre nach diesem Abend immer seltener im Ring. Die meiste Zeit verbrachte er auf seiner Farm in North Carolina, wo er Pferde und Rinder züchtete. Schon bald konnte er sich nur noch im Rohlstuhl fortbewegen.
1993, im Alter von 46 Jahren verstarb Andre an Herzversagen in Paris. Er kam als erster Catcher in die Hall of Fame. Was für ein Leben!