Russenpeitsche: Was ist das?
Die Russenpeitsche steht für einen starken Kälteeinbruch. Der Begriff spielt einerseits auf Russland an, wo die Temperaturen im Winter sehr tief sind und andererseits bezieht er sich auf die Peitsche, die schnell und heftig einschlägt. Im Wetterbericht wird ebenfalls häufig von sibirischer oder arktischer Kälte gesprochen.
Der Begriff soll bereits 2004 in Internetforen verwendet worden sein, wird in deutschsprachigen Medien aber erst im Februar 2018 richtig populär. So witzelte das Sat.1-Frühstücksfernsehen z.B.: „Polarluft, Rekord-Frost, Russenpeitsche“ und zeigte im Anschluss Russen mit entsprechender Winter-Bekleidung und Wodka-Flasche. Auch ntv, Die Welt, Bild und der Berliner Kurier verwendeten den Begriff.
Russenpeitsche: Kritik an Verwendung des Begriffs
Der Begriff „Russenpeitsche“ ist laut Meteorologen keine Fachsprache. In sozialen Netzwerken wird kritisiert, mit dem Begriff würden alte Stereotype gegenüber Russland wie beispielsweise Aggressivität und Folter bedient. Damit würde das Feindbild des Kalten Krieges aufrecht erhalten oder gar neu aufgebaut werden.
Der Züricher Tagesanzeiger nahm diesen Begriff zum Anlass, eine Karikatur auf die Cover-Seite zu drucken: Unter dem Titel „Die Russenpeitsche“ sind Zürich im Frost, Rom im Schnee und Raketen, die auf Ost-Ghuta fliegen zu sehen. Doch einen Krieg in eine Karikatur zu packen, stößt einigen bitter auf. Schließlich geht es hier um Meinungsmache in einem heiklen Sachverhalt: Den Krieg zwischen Russland und Syrien.
Russenfeindliche Berichterstattung?
Seit einigen Jahren beklagen Kritiker der Mainstream-Medien und insbesondere des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine einseitige Berichterstattung bei Themen, die Russland betreffen. Dies betrifft insbesondere Berichte im Rahmen der Ukraine-Krise und des Krimkriegs und den von der EU verhängten Sanktionen, aber auch bei Russlands Rolle im syrischen Bürgerkrieg.
Weitere Informationen zum Thema Kälte im Winter:
Was ist die sogenannte gefühlte Temperatur?