Ist es wirklich gut für Kinder, an den Weihnachtsmann zu glauben? Die entwicklungspsychologische Forschung legt dies nahe und hier ist der Grund dafür.
Glaube an den Weihnachtsmann ist wichtiger als man denkt
Eine unschuldige Lüge über die Existenz des Weihnachtsmannes wirkt sich positiv auf die kognitive und emotionale Entwicklung von Kindern aus und kann ihre Fähigkeiten zum kontrafaktischen Denken trainieren.
Die Art des Denkens, die erforderlich ist, um sich vorzustellen, wie neun Rentiere mit einem schweren Schlitten durch den Himmel fliegen können, ist vielleicht die gleiche, die man braucht, um sich eine Lösung für die globale Erwärmung oder einen Weg zur Heilung einer Krankheit vorzustellen, so The Washington Post.
Grundlage für wissenschaftliche Entdeckungen
Stell dir vor, alle Menschen wären Realist:innen und würden nicht an Wunder glauben. Wir würden wahrscheinlich immer noch in Höhlen leben und keine evolutionären Fortschritte sehen. Wenn man schließlich an nichts glaubt, warum sollte man dann etwas verändern wollen?
Die Fähigkeit, sich auf die Grenze zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen einzulassen, ist die Grundlage für alle wissenschaftlichen Entdeckungen und Erfindungen. Wer weiß, vielleicht könnte der Glaube an den Weihnachtsmann deinem Kind helfen, eines Tages ein Heilmittel gegen Krebs zu finden?
Die kognitive Entwicklung aus der Lüge
Der größte Nutzen für die kognitive und emotionale Entwicklung von Kindern ergibt sich aus der allmählichen Entdeckung, dass der Weihnachtsmann in Wirklichkeit kein reales Wesen ist.
Oft gibt es einen längeren Zeitraum, in dem die Kinder immer weniger von der Existenz des Weihnachtsmanns überzeugt sind. Je älter Kinder werden, desto weniger glauben sie an den dicken, bärtigen Mann, der durch den Schornstein Geschenke bringt. Immer mehr wird möglicherweise nach Beweisen gesucht, die den Verdacht bestätigen.
An dieser Stelle können die Eltern helfen. Eltern, die ihre Handschrift wie die des Weihnachtsmannes aussehen lassen wollen, können anfangen, ihre eigene Handschrift zu verwenden. Oder sie schon am Vorabend ein paar Geschenke unter den Baum, die die Kinder dann bereits entdecken können. Sobald die Kinder zu zweifeln beginnen, werden sie sehr wissenschaftlich und fragen nach.
Am Ende haben die Kinder das Gefühl, es selbst herausgefunden zu haben, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt und fühlen sich dadurch gestärkt. Mit ihrer Entdeckung werden sie Teil der Welt der Erwachsenen, denn sie sind ab sofort in das Geheimnis eingeweiht und können einen noch größeren emotionalen Nutzen daraus ziehen, wenn sie den Mythos für ihre jüngeren Geschwister am Leben erhalten wollen.
Verwendete Quelle:
The Washington Post: 'Believing in Santa Claus could help your kids develop a cure for cancer'
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK