Die Zeiten von Pride sind längst vorbei. Die jüngeren MMA-Fans haben von diesen „glorreichen“ Zeiten nichts mehr mitbekommen, als bei den ausschließlich in Japan ausgetragenen MMA-Kämpfen noch alles erlaubt war und die Kämpfer wie Gladiatoren moderner Zeiten zu den von Nobuyuki Sakakibara (dem heutigen Rizin-Vorsitzenden) organisierten Kämpfen in den Ring traten. Das waren noch Krieger!
Wanderlei Silva vor seinem Abstieg
Eine der hervorragendsten Figuren von Pride war zweifelsohne der brasilianische MMA-Kämpfer Wanderlei Silva. Der Brasilianer war lange Zeit Mittelgewicht-Champion und trug 2003 mit ein paar markanten Siegen den Grand Prix davon: Gegen Sakuraba, nach einem epischen Kampf gegen den Olympia-Judo-Champion Yoshida und im Finale mit einem monströsen K. o. gegen seinen großen Rivalen Rampage Jackson.
Um zu sehen, wie dominant der sogenannte „Axe Murderer“ war, genügt schon ein Blick auf seine Erfolgsbilanz in Japan: 28 Kämpfe, 24 Siege, davon 16 durch K. o. Silva hat sogar Superfight-Herausforderungen zu Catchweight-Kämpfen angenommen. Und das gegen weit massivere Gegner als er wie Mirko Cop oder Mark Hunt.
Seine Spezialität waren Soccer-Kicks
Pride galt nicht zu Unrecht als die brutalste MMA-Organisation aller Zeiten und das vor allem aufgrund äußerst lascher Regeln. Ein Blick auf den K. o.-Sieg von Wanderlei Silva über Yuki Kondo gibt Aufschluss: Nach einem monströsen linken Haken macht der Brasilianer den am Boden liegenden Japaner noch mit Stomps (Fußtritten) fertig.
Die japanische Organisation erlaubte solche Fußtritte am Boden. Kämpfer wie Mauricio Shogun Rua und Wanderlei machten die Soccer-Kicks zu ihrer Spezialität. Doch das war noch eine ganz andere Epoche.