Obwohl der Handel mit Bärenprodukten laut dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen streng verboten ist, boomt das Geschäft mit Bärengalle - die übrigens auch synthetisch hergestellt werden kann. Die Nachfrage steigt und wie chinesische Artenschutzbeamte gegenüber World Animal Protection(WPA) versichern, gibt es allein in China 9.000 gefangene Bären auf 170 Bärenfarmen.
Bär in Taxi entdeckt
Auch der 140 Kilo schwere asiatische Schwarzbär wäre dort wohl gelandet, hätten vietnamesische Behörden den Bär nicht Mitte Dezember 2019 während einer Verkehrskontrolle beschlagnahmt. Der betäubte Bär wurde auf dem Rücksitz eines Taxis entdeckt, wo er in einem viel zu kleinem Käfig steckte.
Die Beamten können den Bären in einen etwas größeren Käfig verfrachten und informieren die Tierschutzorganisation Four Paws. Da es keine andere Lösung gibt, behalten die Beamten das Tier über Nacht auf der Polizeistation. Nach einer 260 Kilometer weiten Reise kommen die Tierpfleger am nächsten Tag in der Provinz Ha Tinh an.
Rettung in letzter Sekunde
Nach einer ersten Untersuchung wird den Tierpflegern klar, dass der Bär sich in einem kritischen Zustand befindet. Sie versorgen ihn notdürftig und erklären ihn schließlich bereit für die Reise nach Ninh Binh, wo ein artgerechtes Bären-Schutzgebiet ihn erwartet.
Der Taxifahrer hingegen wurde von den Beamten festgenommen. Da dieser keine Transportdokumente bei sich hatte und der Bär nicht mit dem vorgeschriebenen Mikrochip ausgestattet war, gehen die Beamten davon aus, dass der Bär illegal verkauft werden sollte, um auf einer Bärenfarm zu landen. Im Gegensatz zu China ist im Vietnam der Gewinn und Verkauf von Bärengalle seit 2015 offiziell verboten.
Updates
Vor kurzem postet Four Paws auf seinem Instagram-Account ein Update zu dem Bären, den sie auf den Namen Freddie getauft haben. Dem Tier geht es besser und er fühlt sich in seiner neuen Umgebung sichtlich wohl. Erst in dieser Woche wurde der Bär das erste Mal in das Freigehege entlassen, wo er sich zwei neue Freunde gemacht hat.