Wenn der Winter ins Land zieht, ist es schwierig, auf Raclette, Fondue und Kartoffelauflauf zu verzichten. Für viele Menschen sind die sinkenden Temperaturen gleichbedeutend mit fettigen Speisen. Und das hat seinen Grund: Ein alter Volksglaube besagt, dass "wir bei kaltem Wetter mehr Energie brauchen, um unsere Körpertemperatur bei 37 Grad Celsius zu halten", erklärt Professor Pierre Déchelotte im Gespräch mit der Zeitschrift L'Obs.
Aber entspricht dies tatsächlich der Wahrheit? Laut dem Ernährungsberater ist dem leider nicht so: Diese Wahrheit "war vor 50 Jahren noch gültig. [...] Doch in unserer heutigen Umgebung trifft sie nicht mehr zu, da unser Energiebedarf beträchtlich zurückgegangen ist."
Ist fettiges Essen also doch keine gute Idee?
Zwischen Wohnung und Arbeitsplatz sind nur wenige von uns frostiger Kälte ausgesetzt. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ergibt es also keinen Sinn, fettigere Speisen zu uns zu nehmen, um mehr Energie verbrennen zu können.
Diese Mahlzeiten sind für uns eher zur Gelegenheit geworden, ein nettes Beisammensein mit unseren Lieben zu organisieren. Wichtiger sei es, den Vitamin-D-Gehalt ausreichend abzudecken.
Wir sollten dem Übergewicht nicht noch zuspielen
Heutzutage ist unser Leben auch viel sesshafter als das unserer Vorfahren: "In unserem heutigen Leben nehmen wir viel zu viel Energie zu uns", erklärt Professor Dechelotte:
Daher wird empfohlen, dass wir uns mehr bewegen. [...] Im Alltag sollten wir auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche und leichte Ernährung achten.
Fettreiche Ernährung ist daher nicht notwendig, vor allem wenn man bedenkt, dass in Deutschland derzeit 53 Prozent der Erwachsenen übergewichtig sind. Daher zählt auch das Argument nicht, dass man "ja viel Alkohol trinken darf" während der kalten Jahreszeit. Denn Alkohol ist schlecht für die Gesundheit und sollte nur in Maßen genossen werden.