Wasserfilter: Darum richten sie manchmal mehr Schaden an als Gutes zu tun

Wir alle kennen sicherlich mindestens eine Person, der Leitungswasser zuwider ist. Einige mögen sich vielleicht überzeugen lassen, wenn das Wasser zuvor durch einen Filter geflossen ist. Aber ist das wirklich ratsam?

Wasserfilter: Darum richten sie manchmal mehr Schaden an als Gutes zu tun
© Westend61@Getty Images
Wasserfilter: Darum richten sie manchmal mehr Schaden an als Gutes zu tun

Um Wasser ranken sich viele Mythen: Kann abgestandenes Wasser aus der Kaffeemaschine noch genutzt werden? Ist kaltes Wasser bei Hitze zum Trinken eine gute Idee? Und vor allem: Muss Leitungswasser erst durch einen Filter, damit es genießbar und gesund wird? Wir verraten es euch.

Wasser kann meist bedenkenlos aus dem Hahn getrunken werden

Wasserfilter sollen schädliche Bestandteile aus dem Leitungswasser herausfiltern. In Deutschland scheint das auf jeden Fall vor allem eine gute PR-Masche zu sein, nicht mehr, nicht weniger. Laut Verbraucherzentrale "unterliegt das Leitungswasser in Deutschland regelmäßig strengen Kontrollen und ist von sehr guter Qualität." Zwar sollte man das Wasser erst ein wenig aus dem Hahn laufen lassen; dann allerdings ist es zweifelsohne ungefährlich und genießbar.

Auch die Frankfurter Rundschau betont, dass "Leitungswasser grundsätzlich nicht die Schadstoffgrenzwerte überschreitet und dauerhaft gut überwacht wird."

Problematisch könnten im Einzelfall einzelne Häuser sein, in denen die Leitungen noch aus Blei sind. Dies hat dann allerdings nichts mit dem Trinkwasser an sich zu tun, sondern mit der Beschaffenheit des Hauses. Wird Blei im Trinkwasser nachgewiesen, sollten sich Betroffene mit ihren Vermieter:innen in Verbindung setzen. Das Bundesumweltamt dazu:

Bleifreie Leitungen sind Ihr gutes Recht: Hausbesitzer und Wasserwerke sind zum Austausch oder zum Stilllegen von Bleileitungen und Teilstücken von Bleileitungen verpflichtet.

Wasserfilter muss sonst trotzdem niemand zu Hause haben.

"Keime vermehren sich"

Wer zu Wasserfiltern greift, und meint, damit besonders gesundes Wasser zu sich zu nehmen, kann laut dem Stern sogar das Gegenteil erreichen. Der Hauptgrund, weshalb die Nutzung von Filtern gefährlich werden kann, ist die Tatsache, dass Wasser "ein hochempfindliches Lebensmittel, das schnell verdirbt. Bleibt gefiltertes Wasser für längere Zeit im Behälter stehen, können sich darin Keime vermehren."

Wer meint, die Behälter trotzdem verwenden zu müssen, sollte zumindest darauf achten, die Kartuschen regelmäßig auszutauschen und nicht vergessen, diese zu reinigen.

Verwendete Quellen:

Verbraucherzentrale: Wasserfilter: Sind Sie aus hygienischer Sicht notwendig?

Frankfurter Rundschau: Was bringen Wasserfilter: Sinnvoll oder schädlich für die Gesundheit?

Stern: Die Wahrheit über Wasserfilter: Fünf gute Gründe, auf sie zu verzichten

Bundesumweltamt: Bleirohre: Blei im Trinkwasser ist gesundheitsgefährdend

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