Wer jetzt schon seinen Sommerurlaub, der am besten gar nicht ganze zwei Wochen dauern sollte, plant, sollte ihn noch einmal richtig genießen, sollte ihn vielleicht nicht am Mittelmeer verbringen. Das hat nur bedingt damit zu tun, dass die Anreise mit dem Auto dort teilweise unmöglich wird.
Höhere Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Medicanes
Die ersten Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich schon jetzt: Zu hohe Temperaturen und zu wenig Niederschlag sorgen nicht nur für katastrophale Ernten, auch Urlaubende müssen mit den Folgen leben: Die Lage am Gardasee beispielsweise ist besonders dramatisch.
Gegenüber Watson erklärt Mischa Schwarzmeier, der am Institut für Marine Biologie als Leiter tätig ist, dass auch das Meereswasser viel zu warm ist. Dies könne die Entstehung von Hurricanes im Mittelmeer zur Folge haben, sogenannte Medicanes. Aber nicht nur diese bereiten in der Forschung große Sorge.
Auch Meteo-Tsunamis möglich
Besorgniserregende Folgen des Klimawandels im Mittelmeerraum seien aber auch sogenannte Meteo-Tsunamis. Der Deutsche Wetterdienst beschreibt das Phänomen mit folgenden Worten:
Ein wahrscheinlich weit weniger bekanntes Phänomen sind Meteotsunamis, deren Physik der eines "normalen" Tsunamis gleicht. Auslöser der Welle sind jedoch keine Erdbeben, sondern kurzperiodische Luftdruckschwankungen. Eine Luftdruckänderung an der Meeresoberfläche bewirkt ein Anheben (bei geringer werdendem Luftdruck) oder Absenken (bei Luftdruckanstieg) derselben. Dabei entspricht eine Luftdruckänderung um ein Hektopascal einer Änderung der Wassersäule um einen Zentimeter.
Laut Utopia seien diese aus zwei Gründen bedenklich: Sie können Wellen erzeugen, die mehrere Meter hoch sind und lassen sich "zudem kaum vorhersagen."
Verwendete Quellen:
Watson: Urlaub am Mittelmeer: Mit diesen Klimafolgen müsst ihr rechnen
Deutscher Wetterdienst: Meteotsunamis - Tsunamis im Kleinformat
Utopia: Meteotsunamis und beißende Fische: Was die Klimakrise mit dem Urlaubsziel Mittelmeer macht