So kurz vor Halloween haben die meisten Gruselfans sicherlich schon eine kleine Filmauswahl getroffen, mit der sie den Tag der Schauerpartys einläuten werden. Ohne es wahrscheinlich zu wissen, tun sie damit ihrer Psyche jede Menge Gutes.
Scream und Co. bauen Stress ab
Wissenschaftler:innen von der University of Colorado im US-Bundesstaat Denver haben herausgefunden, dass das Schauen von Horrorfilmen einen therapieähnlichen Effekt hat.
Menschen, die an Stress leiden oder mit Ängsten zu kämpfen haben, profitieren von dem Gang ins Kino anscheinend ganz besonders. Dr. Andrew Scahill macht den Effekt der sogenannten Surrogate-Theorie dafür verantwortlich. Die Zuschauer:innen versetzen sich in die Lage der Schauspieler:innen und erleben so gewisse Ängste, wohlwissend, sich nicht in realer Gefahr zu befinden. Der Wissenschaftler erklärt dies auf der Webseite Helpline wie folgt:
Unser Körper sagt uns, dass wir in Gefahr sind. Aber wir wissen, dass wir in diesen bequemen Kinositzen sicher sind. Die Angst in einer sicheren Umgebung zuzulassen, kann tatsächlich ein therapeutischer Prozess sein.
Das führt dazu, dass sich die Kinobesucher:innen mit ihren Ängsten auseinandersetzen, ein Prinzip, das auch aus der Konfrontationstherapie bekannt ist.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Wie es scheint, lässt sich die Aussage des US-Forschers allerdings nicht verallgemeinern. Forscher:innen aus Finnland finden schon 2020 heraus, dass die Wirkung eines Gruselfilms sich von Person zu Person unterscheidet.
Bei Menschen, die generell sehr empfänglich für Angstgefühle waren, führten Monster und Kettensägen schwingende Schauspieler:innen zu noch mehr Stress und Angst. Andere Proband:innen konnten mit den Filmen allerdings tatsächlich ein wenig Stress abbauen und fühlten sich danach besser. Trotzdem würden wir auch ihnen den doch sehr brutalen Film The Poughkeepsie Tapes nicht unbedingt empfehlen, es gibt gute Gründe, weshalb er es gar nicht erst in die Kinos geschafft hat.