Bei einer Erkältung oder Grippe sind wir meist alles andere als fit und aktiv. Wer sich dennoch aufraffen und Sport machen kann, tut sich damit meist keinen Gefallen. Im Gegenteil: Wer krank ist und sich körperlich überanstrengt, geht ein hohes Risiko ein.
Verschiebung des Gleichgewichts
Bei einer Virus-Infektion ist der Körper meist sehr beansprucht. Wird er zusätzlich durch sportliche Aktivitäten beansprucht, haben Bakterien leichtes Spiel. Sie können den geschwächten Körper zusätzlich infizieren und zu einem viel schwereren Krankheitsverlauf führen. Axel Preßler ist Kardiologe sowie Sport- und Präventivmediziner in München und erklärt Apotheken Umschau, warum Sport bei einer Grippe so gefährlich ist:
Hier verschiebt sich das Gleichgewicht, und gerade bei zu intensiven Anstrengungen wird das Immunsystem ebenfalls beansprucht, sodass für die Virusabwehr schlicht nicht genügend Reserven zur Verfügung stehen.
Über die Blutbahn können die Viren und Bakterien dann ohne Hindernis wichtige Organe befallen, beispielsweise das Herz. Dort können sie eine Herzmuskelentzündung, medizinisch auch Myokarditis genannt, auslösen, die meist lange Zeit unbemerkt bleibt, aber eine Herzschwäche oder sogar einen plötzlichen Herztod verursachen kann.
Bei Fieber auf jeden Fall im Bett bleiben!
Ein sogenannter "Neck Check" kann Aufschluss über die Schwere der Krankheit geben. Wer also ausschließlich Symptome oberhalb des Nackens wie Schnupfen hat, kann sich in niedriger Intensität körperlich betätigen. Wer unter Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten oder gar Fieber leidet, sollte aber auf alle Fälle zu Hause bleiben und sich ausruhen.