Das 9-Euro-Ticket wird im letzten Jahr zu einem vollen Erfolg. Nur noch wenige Monate, dann sollte ihm ein Jahresabo folgen, welches Reisende für 49 Euro im Monat erwerben können. Seitens der Verbraucher:innen ist die Stimmung aber teilweise gedämpft; zu groß scheint die Preisdiskrepanz zum letzten Ticket zu sein. Wer Arbeitgebende mit ins Boot holt, könnte es allerdings umgehen, die vollen Kosten zu tragen.
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Obwohl noch nicht alle Details geklärt zu sein scheinen, stehen die Chancen gut, dass das neue Deutschlandticket Anfang April 2023 für alle Reisenden innerhalb Deutschlands zum Verkauf angeboten wird. Erste Fahrten damit sollen dann ab 1. Mai 2023 möglich sein.
Natürlich kommt aber auch das 49-Euro-Ticket, ähnlich wie sein Vorgänger, mit einigen Ticks und Tücken daher. Beispielsweise soll es nicht möglich sein, das Ticket auf eine andere Person zu übertragen und im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket bedarf es dieses Mal wohl eines Abonnements, um in den Genuss der Vielfahrerei ohne immense Kosten zu kommen. Genau das scheint einigen sauer aufzustoßen. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) hat aber schon Ideen dazu, wie potenzielle Fahrgäste nicht den vollen Preis für das Ticket zahlen könnten.
Den Ticketpreis um 30 % senken
Wie die Berliner Zeitung berichtet, könnten Mitarbeitende weniger für das Ticket zahlen, wenn es in ihrem Unternehmen ein sogenanntes Firmenticket gibt. Der Gedankengang des BUNDs lautet wie folgt:
Wenn die Arbeitgeber einen Abschlag von mindestens 25 Prozent gewähren, geben sie, also der Bund und die Länder, einen weiteren Abschlag von fünf Prozent dazu. Arbeitnehmer könnten auf diese Weise das Ticket also für mindestens 30 Prozent weniger bekommen.
Berücksichtigt man zudem die Macht der Gewerkschaften, könnte der Betrag, für den Arbeitnehmende aufkommen müssen, noch weiter sinken. Der Landesgeschäftsführer des BUND Berlin e.V., Tilmann Heuser, sagt auf der Seite der NGO dazu:
Das von den Verkehrsministern am Freitag beschlossene rabattierte Firmenticket kostet Beschäftigte nach Abzug eines verpflichtenden steuerfreien Arbeitgebenden-Zuschusses nur noch 34,30 Euro. Nutzen die Tarifpartner bei Gehaltsverhandlungen zudem die Gestaltungsmöglichkeiten für ein steuerfreies Jobticket, kostet es Arbeitnehmende sogar netto meist weniger als 30 Euro, in vielen Fällen sogar unter 20 Euro – im Vergleich zu einer Auszahlung des Ticketwertes als zu versteuerndes Gehalt.
In Berlin, wo die Einführung eines Tickets, das womöglich nur 29 Euro kosten könnte, diskutiert wird, sollten einige Menschen aufatmen können. In der deutschen Bundeshauptstadt kostet allein ein regulärer Fahrschein im Tarifbereich AB bereits 3 Euro für eine einzelne Fahrt. Und selbst damit kommen die Hauptstädter:innen nicht eimal nach Brandenburg.
Verwendete Quellen:
Berliner Zeitung: Nicht einmal 20 Euro: So lässt sich der Preis des Deutschlandtickets drücken
BUND: Deutschland Ticket bezahlbar für Alle statt Insellösungen für Berlin