Auf der Skala der möglichen Ängste und Albträume stehen sicherlich Haiangriffe, Vogelspinnenbisse oder eine Ladung wütender Bären ganz oben. Und was ist mit Bienen (die zwar manchmal gefährlich, aber vor allem sehr nützlich für die Artenvielfalt sind)?
Die afrikanisierte Biene
Bienen (die in Kalifornien übrigens als Fische eingestuft werden) sind nett: Sie produzieren Honig, sammeln Pollen und ermöglichen die Bestäubung von Pflanzen, nicht wahr? Und doch gibt es einige Arten, die viel gefährlicher sind als andere. Eine dieser Arten, die Killerbiene, kann für den Menschen sehr gefährlich sein.
Aber worüber reden wir eigentlich, wenn wir das Wort Killerbiene fallen lassen? Diese Art, die aus einer Kreuzung zwischen drei Arten entstanden ist, wird eigentlich "afrikanisierte Biene" genannt. Die ursprünglichen Arten sind die Apis mellifera scutellata, die Apis ligustica und die Apis iberiensis.
Im Labor erschaffen
Die Geschichte beginnt in den 1950er Jahren in Brasilien, als das Land zum größten Honigproduzenten der Welt werden wollte. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Regierung mit dem renommierten Genetiker Warwick Estevam Kerr zusammen.
Das Ergebnis dieses Experiments? Die Schaffung einer Art, die etwas weniger produktiv in Bezug auf die Honigproduktion ist, dafür aber laut dem Smithsonian Institute so viel defensiver und aggressiver.
Schwärme konnten entkommen
Das Ziel bestand vor allem darin, die Bienen weniger anfällig für die Angriffe von Honigdachsen und dem Großen Honiganzeiger (einem Vogel), ihren beiden wichtigsten Fressfeinden, zu machen. Das Problem war, dass 26 Schwärme aus dem brasilianischen Forschungszentrum entkamen und offensichtlich beide Nord- und Südamerika besiedelten.
Diese aggressiveren Bienen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von ihren Verwandten. So können sie Entfernungen von 300 bis 500 km pro Jahr zurücklegen und ihre Feinde fast einen Kilometer weit verfolgen, während die meisten Bienen nur 50 Meter weit fliegen können.
Tödliche Stiche
Wenn es ihnen gelingt, auf ihre Beute zu warten, kann der ganze Schwarm stechen. Das kann bis zu 1.000 Stiche für ein einzelnes Individuum bedeuten.
Nach den dokumentierten Fällen von Killerbienenangriffen entspricht die tödliche Dosis etwa 1.500 Stichen für einen 70 kg schweren Mann. Es gab jedoch Todesfälle nach 500 Stichen, aber manche Menschen überleben auch nach 1.500 Stichen. Im Folgenden seht ihr, wie ein Schwarmangriff aussehen kann.
Verwendete Quellen:
Smithsonian Institute: Africanized Bees
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich