Noch ist das Containern, also das Retten von noch genießbare Lebensmitteln, die von Supermärkten trotzdem gnadenlos aussortiert werden, verboten. Ein kleiner Lichtblick ist da aber die Rettertüte von Lidl, in der noch genießbare Lebensmittel landen, die allerdings nicht mehr ganz so schön anzusehen sind. Wer fast vor Neugierde platzt, weil er oder sie wissen möchte, welche Schätze die Tüte hergibt, sollte aufmerksam weiterlesen.
Die Tüte schont den Geldbeutel und das Klima
Nicht immer gibt es nur schlechte Nachrichten aus dem Einzelhandel (z. B. die Tatsache, dass Kunden bei Aldi bestimmte Produkte kaum noch finden werden oder das Payback-Aus bei Rewe und Penny).
Für nur drei Euro können Kund:innen von dem "Rette-mich"-Konzept des Discounters profitieren. Dieses wurde, wie man der Lidl-Webseite entnehmen kann, aus folgenden Gründen eingeführt:
Mit dem ganzheitlichen "Rette mich"-Konzept und der Rettertüte wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden gezielt Lebensmittel retten. Besonders bei Obst und Gemüse können schnell Verluste entstehen, die wir verringern, indem wir weniger perfekte Produkte stark rabattiert anbieten. Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne. Jedes nicht weggeschmissene Lebensmittel ist für uns, die Umwelt und das Klima ein Erfolg.
Eine Twitter-Nutzerin, deren Tweet mittlerweile allerdings wieder gelöscht wurde, hat die Plattform dazu genutzt, ihren Follower:innen einen kleinen Überblick darüber zu geben, welches Obst und Gemüse in der Tüte steckt und vor allem, wie viel davon. Die Reaktionen der User:innen haben darauf auch nicht lange auf sich warten lassen.
Laut TZ konnte man auf dem Foto ein buntes Potpourri aus "fünf Kartoffeln, drei Bananen und Orangen sowie zwei Blattsalaten" erkennen. Eine ordentliche Ausbeute, wenn man bedenkt, für wie wenig Geld es die Besitzerin gewechselt hat. Laut Stern soll der Inhalt sogar manchmal bis zu 5 kg wiegen können.
Angst vor Konkurrenz für die Tafeln
Die gut gemeinte Idee steht allerdings auch in der Kritik und das bereits seit ihren Anfängen (denn die Rettertüte gibt es bereits seit August 2022). Teilweise wird die Qualität der Lebensmittel bemängelt; in anderen Fällen äußert man sich besorgt über die bereits angespannte Lage bei den Tafeln, die durch das neue Konzept angeblich noch weniger Nahrungsmittel erhalten könnten.
Wie der Stern weiter berichtet, müssen sich die Tafeln laut Christian Härtnagel, Geschäftsleitungsvorsitzender von Lidl in Deutschland, allerdings keine Sorgen machen:
Mit der Rettertüte schaffen wir zusätzlich zur Abgabe von Lebensmitteln an die Tafeln einen weiteren Baustein für unsere Nachhaltigkeitsstrategie.
Verwendete Quellen:
Lidl: Lidl gibt Obst und Gemüse eine zweite Chance
TZ: Lidl-Rettertüte: Was steckt drin? Kunde zeigt Ausbeute für drei Euro