Auch wenn das Tragen von Tattoos in Deutschland immer beliebter wird, gibt es immer noch viele Vorurteile und vor allem gesundheitliche Bedenken. Noch immer ist nicht vollständig geklärt, was mit der injizierten Farbe im Körper passiert. Zudem sind seit Anfang des Jahres viele Farben in Europa verboten. Dennoch zeigt eine neue Studie jetzt, dass es nicht nur ungefährlich, sondern sogar gesund sein kann, sich tätowieren zu lassen.
Menschen mit vielen Tattoos sind den Stress gewöhnt
Für die Studie haben US-amerikanische Forscher der Universität von Alabama Speichelproben von 29 Freiwilligen vor und nach dem tätowieren genommen. Diese haben sie auf den Gehalt an Immunglobulin A, einem Antikörper, das von den Plasmazellen im Darm produziert wird und vor allem auf Schleimhautoberflächen vorkommt, sowie auf Cortisol, einem Stresshormon, das die Immunantwort unterdrückt, untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Studienteilnehmer, die sich zum ersten Mal haben tätowieren lassen, auch eine stärkere Abnahme der Immunglobulin-A-Werte aufgezeigt haben. Daraus schließen die Forscher, dass diejenigen, die bereits mehrere Tattoos haben, an diese Art von Stress gewöhnt sind und dadurch ihr Immunsystem stärken.
Tattoos "trainieren" den Körper
Zwar werde das Immunsystem nach dem ersten Tattoo eher geschwächt, könne aber mit der steigenden Anzahl von Tattoos "trainiert" werden, wie der Körper im Fitnessstudio. Im Forschungsbericht, der im American Journal of Human Biology veröffentlicht worden ist, heißt es, dass "das Tätowieren das Immunsystem ähnlich wie eine Impfung dazu anregen [kann], weniger anfällig für das Eindringen von Krankheitserregern zu sein".
Dennoch ist das Gesundheitsrisiko durch Tätowiermittel unbestreitbar. Auch andere Experten zweifeln an den Ergebnissen. So warnen Ärzte und Wissenschaftler der renommierten Mayo Clinic vor allergischen Reaktionen und durch Blut übertragbare Krankheiten, die beim tätowieren auf den Körper übergehen können.