Mit Gewinn aus der Krise: So schützt ihr euer Vermögen vor der Inflation

Die steigenden Preise für den Lebensunterhalt bringen immer mehr Menschen an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit. Umso wichtiger ist es daher zu wissen, wie man seine Ersparnisse am besten anlegt, um diese vor der Inflation und dem damit verbundenen Wertverlust zu schützen.

Mit der Inflation sinkt auch der Wert der 200-Euro-Note
© Anton Petrus@Getty Images
Mit der Inflation sinkt auch der Wert der 200-Euro-Note

Die Inflation ist in vollem Gange: Ein Euro ist heute weniger Wert als vor zehn Jahren und mittlerweile hat er sogar Rekord-Tiefstwerte erreicht. Dabei spielt vor allem die steigende Inflation eine Rolle, denn aufgrund dieser bekommen wir immer weniger für unser Geld.

Rekord-Inflation und steigende Verbraucherpreise

Die jüngsten Daten zeigen, dass die Preise in den Deutschland mittlerweile den höchsten Stand seit 1951 erreicht haben und ein Ende ist nicht in Sicht.

Laut den jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Inflationsrate zwischen August und September auf +10 % gestiegen und Expert:innen rechnen damit, dass sie sich weiterhin im zweistelligen Bereich bewegen wird.

Bei Anleger:innen und Sparenden sorgt diese Entwicklung derzeit für jede Menge Unruhe, da sie hohe Verluste zu befürchten haben. Gleichzeitig gibt es aber auch einige Möglichkeiten, um sich gegen die Inflation abzusichern und wer sein Vermögen klug investiert, könnte am Ende sogar davon profitieren.

Vorsicht bei Festgeld

Wenn es ums Anlegen von Geld geht, ist ein Sparkonto mit Festgeld oft der erste Gedanke. Viele von uns haben schöne Kindheitserinnerungen an Sparbücher, auf denen sich das Geld mit der Zeit deutlich vermehrt hat. Derzeit ist es allerdings so, dass die Zinsen weit unter der Inflationsrate liegen.

Muss das Geld unbedingt in bar gehalten werden, ist es wichtig, ein Sparkonto mit möglichst gutem Zinssatz auszuwählen. Von zeitlich befristeten Festgeldanlagen wird dabei allerdings abgeraten, da die Zinssätze in Zukunft wahrscheinlich weiterhin steigen werden.

Laith Khalaf, Finanzexperte und Leiter der Anlageanalyse bei der britischen Anlageplattform AJBell, erklärt dazu in einem Interview mit CNBC:

Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Geld zu den heutigen Zinssätzen für fünf Jahre fest anlegen, nur um dann nach sechs oder zwölf Monaten auf die Zinssätze zu schauen und festzustellen, dass sie stark gestiegen sind.

Die bessere Alternative wäre Festgeld mit einer Laufzeit von maximal 6 - 12 Monaten in Betracht zu ziehen. Die meisten Prognosen gehen zwar davon aus, dass die Zinssätze auch in diesem Jahr noch deutlich steigen werden, aber bemerken ebenfalls, dass der Anstieg nicht an den der Inflation herankommen wird.

Gold ist nicht unbedingt die beste Wahl

Gold ist ein realer, physischer Vermögenswert und wird von vielen Menschen als alternative Währung betrachtet. Es behält seinen Wert in den meisten Fällen bei, ist laut Portfolio-Strategin Amy Arnott jedoch keine wirklich perfekte Absicherung gegen die Inflation, wie finanzen.net berichtet.

Das Halten eines Vermögenswerts wie Gold, der keine Rendite abwirft, ist nicht so wertvoll wie das Halten eines Vermögenswerts, der Rendite abwirft. Das gilt insbesondere, wenn die Zinsen bzw. die Renditen höher sind.

Abgesehen davon bringt Gold dennoch viele Vorteile mit sich und sollte grundsätzlich einen kleinen Teil jedes guten Portfolios ausmachen. Um sich vor der Inflation zu schützen, gibt es allerdings bessere Vermögenswerte, in die man investieren kann.

Aktien lohnen sich auf lange Sicht

Wer sein Geld langfristig gegen die Inflation schützen und dabei möglicherweise sogar mit einer saftigen Rendite abschließen möchte, sollte definitiv einen Blick auf den Aktienmarkt werfen.

Finanzexpert:innen sind sich grundsätzlich darüber einig, dass Investitionen in den Aktienmarkt eine gute Option für Sparer sind, die ihr Geld für fünf Jahre oder länger anlegen möchten. Myron Jobson, Finanzanalyst bei der britischen Investmentplattform Interactive Investor, sagt dazu laut MSN:

Selbst ein mittelmäßiger Fonds wird langfristig wahrscheinlich besser abschneiden als eine Bargeld-Anlage. Man muss also kein Aktienexperte sein, um davon zu profitieren.

Aktien haben also eine gute Chance, mit der Inflation Schritt zu halten und werfen in der Regel gute Gewinne ab. Aber nicht alle Aktien sind gleich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte etwa drei Viertel des Investitions-Budgets in Fonds anlegen und den Rest in einzelne Unternehmen investieren.

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