Verlierst du gerade recht viele Haare? Das ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge, denn Haarausfall hängt auch mit unserer aktuellen Jahreszeit, dem Frühling, zusammen. Die Berliner Dermatologin Dr. Yael Adler erklärt dieses Frühlingsphänomen und liefert Tipps, wie du es besser ausgleichen kannst.
Manche Menschen wechseln radikal das Fell
Bestimmte Menschen können laut Dr. Adler von regelrechten Haarwechseln berichten, wie man es bei Säugetieren und sich mausernden Vögeln beobachten kann. Dient das Haar im Winter als Kälteschutz, bewahrt es uns im Sommer vor den UV-Strahlen. Manche Menschen erleben also im Frühjahr einen radikalen Haarwechsel.
Leichter saisonaler Haarausfall
Bei den meisten Personen ist diese Veränderung aber weniger dramatisch. Dr. Yael Adler nennt hierzu verschiedene Gründe. Gegenüber BILD betont sie:
Haarausfall kann im Frühling auch deshalb vorkommen, weil man die Haare zeitversetzt, zwei bis vier Monate nach einem heftigen Infekt im Winter, verliert oder weil man wegen der wenigen Sonne einen Vitamin-D-Mangel im Winter entwickelt hat.
Doch nicht nur als Folge eines Infekts oder aufgrund von Vitamin-D-Mangel können Haare im Frühjahr ausfallen. Auch das zunehmende Tageslicht ist von Bedeutung, da es unsere Hormonproduktion beeinflusst. Genauer geht mit dem Licht des Frühlings zugleich das Hormon Melatonin im Körper zurück.
Dr. Adler sagt zu einer der bekannten Wirkungen dieses Hormons:
Melatonin ist auch ein Haarwuchsmittel, das Ärzte den Patienten gern auf die Kopfhaut geben, um Haarausfall zu verhindern.
Eine geringere Melatonin-Konzentration kann bei uns dann zu einem, wenn auch recht kleinen Teilverlust des Winterpelzes auf dem Kopf führen. Normalerweise wachsen in denselben Haarkanälen neue Haare nach, es besteht also kein Grund zur Sorge.
Kommt es aber zu einem ungewohnt starken Haarausfall, ist es doch besser, einen Arzt hierzu zu befragen. Denn dahinter können neben den saisonalen auch noch andere genetische oder hormonelle Zusammenhänge stecken.
Mit Gemüsen und Früchten dem Haarwachstum nachhelfen
Unsere Haarwurzeln freuen sich über eine Reihe von Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Omega-3-Fettsäuren und Aminosäuren, die das Haarwachstum auf natürliche Weise unterstützen. Der Griff in die Chemiekiste ist hier also gar nicht nötig.
In unserer Liste findest du sicher etwas Passendes für dich:
- Spinat enthält Biotin, B-Vitamine und Silizium
- Weizenkeime liefern Zink
- JungeErbsen beinhalten Eiweiß, Kalzium und Magnesium
- Kartoffeln helfen mit ihren Ballaststoffen der Darmflora
- Die Topinambur-Wurzel enthält die Vitamine B1 und B2 sowie Eisen, Kalium und Kalzium
- Die Pastinak-Wurzel steuert Folsäure und die wichtigen Vitamine E und C zur Haarproduktion bei
- Spargel beinhaltet zudem die für Haut und Haare unverzichtbare Aminosäure L-Cystein
- Äpfel wirken mit ihrem Pektin entgiftend und verhindern damit Haarausfall
- Erdbeeren sind reich an Folsäure und enthalten Kalzium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer
Gesunde Ernährung und Sonnenlicht
Wenn du dich ohnehin gesund ernährst und jetzt zudem noch darauf achtest, einige der hier aufgelisteten Gemüse- und Fruchtsorten in deine Ernährung einzubauen, brauchst du dir keine Sorgen mehr über deinen Frühlings-Haarausfall zu machen.
Gehst du darüber hinaus noch regelmäßig an die Sonne, wird dir die dadurch angekurbelte Vitamin-D-Produktion noch einen weiteren Bonuspunkt für deine Haarqualität liefern.