Oral eingenommene Medikamente sind aufgrund ihrer Einfachheit in der Einnahme und ihrer oft geringen Kosten sehr beliebt bei Patient:innen. Die im Fachjournal Physics of Fluid veröffentlichten Ergebnisse zeigen nun deutlich, dass ihr durch einen simplen Positionswechsel die Wirksamkeit eures Medikaments noch beschleunigen könnt.
Lage beeinflusst Bioverfügbarkeit
Rajat Mittal und sein Team stellen ein schnelleres Wirktempo fest, wenn das Medikament auf der rechten Seite liegend verdaut wird.
Zu diesem Ergebnis kommen sie mithilfe ihres eigens entwickelte Computermodells StomachSim, mit dem sie die Magenform, seine Kontraktionen und die Strömungen des Magensafts naturgetreu nachbilden und so simulieren können, was bei der Verdauung im Körper passiert.
Denn je schneller die Tablette den Magen verlässt und in den Darm wandert, desto schneller gelangt sie zu dem Punkt, an dem sie ihre Wirkung entfaltet - dem Zwölffingerdarm.
Auch der rechten Seite liegend identifiziert das Forschungsteam das beste Zusammenspiel von Magenkontraktionen, Strömungen des Magensafts und Schwerkraft, um die Pille schnellstmöglich zum Magenausgang zu transportieren.
Der Schwerkraft entgegen
Zehn Minuten dauert es in dieser Position, bis sich die Tablette dort auflöst. In aufrechter Haltung oder auf dem Rücken liegend sind es bis zu 23 Minuten. Die ungünstigste Position sei die linke Seite. Hier sind es im Schnitt 100 Minuten, da die Pille gegen die Schwerkraft zum Magenausgang transportiert werden muss.
Selbst Mittal äußert sich überrascht zu den Ergebnissen seiner Simulationsstudie.
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Verwendete Quelle:
Physics of Fluid: Computational modeling of drug dissolution in the human stomach: Effects of posture and gastroparesis on drug bioavailability