Bei der Erklärung des Phänomens Leitpfosten verhält es sich ähnlich wie bei einem Besuch in einem zeitgenössischen Museum: Auf den ersten Blick entzieht sich das Objekt jeglicher Interpretationsversuche, doch im Nachhinein ist die Herleitung oft einleuchtend oder gar scharfsinnig.
Zuverlässige Orientierungshilfe
Zugegeben, die Pfosten leiten uns als Autofahrer:innen auf der Straße. Denn sie agieren klar als Fahrbahnbegrenzung. Sie sind entweder direkt im Boden verankert oder sitzen auf der Leitplanke (als "Aufsatz-Leitpfosten") - und das mit regelmäßigen 50 Metern Abstand, wie es bei auto-motor-und-sport heißt.
Drängen sie sich einmal dichter zusammen, bedeutet das einen Kurvenverlauf. Je dichter sie zusammenstehen, desto schärfer ist die Kurve, logisch. Dieser Abstand kann bei nur bis zu drei Metern liegen.
Leitende Katzenaugen
Darüber hinaus bergen die kleinen Wegweiser aber noch andere Geheimnisse für die aufmerksamen Autofahrer:innen. Die Reflektoren haben euch mit Sicherheit bereits gute Dienste in der Dunkelheit geleistet.
Wie die Da-Direkt-Versicherung erklärt, haben die 1957 eingeführten Pfosten auf der rechten Seite einen weißen, rechteckigen Reflektor, während sie auf der linken Seite zwei runde "Katzenaugen" haben.
Falls das Licht allerdings zu Orange wechselt, bedeutet dies eine folgende Ein- oder Ausfahrt. Zusätzliche Reflektoren in Weiß, Rot oder Blau sollen Wild von der Straße fernhalten.
Formgebung
Die Abschrägung der oberen Kante hat nichts mit Ergodynamik zu tun. Sie fällt immer in Richtung der Fahrbahn ab. Ebenso die schwarzen Balkenmarkierungen: Auch sie zeigen mit der Abschrägung an, auf welcher Seite sich die Straße befindet.
Übrigens: Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) heißen die Leitpfosten Verkehrszeichen Nummer 620. Sie kosten zwischen 15 und 30 Euro.
Verwendete Quellen:
auto-motor-und-sport.de: Die Geheimnisse der Leitpfosten - die stehen da nicht nur so rum
https://www.da-direkt.de: Leitpfosten: So wichtig sind die kleinen Wegweiser
