Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Betrugsmasche aus dem Internet. Beim sogenannten "Brushing" werden immer wieder nicht bestellte Pakete an Empfänger geschickt, die damit nicht wirklich etwas anfangen können. Anders als man es denken könnte, sind die Täter dabei aber nicht auf das Geld der Betroffenen aus. Doch was genau steckt dann hinter dem Trick?
Händler wollen ihr Image aufpolieren
Publik gemacht hat die Süddeutsche Zeitung den Fall einer jungen Frau aus München, der mehrfach Amazon-Pakete mit Autozubehör geliefert wurden, die sie nicht bestellt hatte. Trotz langer Recherche konnte sie keinen Absender ermitteln und die Pakete somit auch nicht zurückschicken. Das Besondere: Die Rechnungen für die Bestellungen waren bereits bezahlt.
Gratispakete von Amazon zu bekommen klingt für viele im ersten Moment vielleicht nicht schlecht. Dahinter steckt allerdings eine perfide Masche der Händler, die damit ihre Produkte auf der Online-Verkaufsplattform "brushen", also "aufpolieren" möchten. Und das funktioniert so.
Produktbewertungen fallen möglichst positiv aus
Durch Online-Gewinnspiele oder Social-Media-Profile suchen sich die Händler legal Namen und Adresse der Empfänger heraus. Denen schicken sie dann günstige Ware aus ihrem Onlineshop. Sobald sie die Ware annehmen, gilt der Kauf als abgeschlossen und der Kunde – in diesem Fall der Onlineshop selbst – kann auf Amazon eine Produkt-Bewertung abgeben. Diese fällt dann möglichst positiv aus, um künftige Käufer anzuziehen.
Während sich die Verbraucher über mögliche Konsequenzen keine Gedanken machen müssen, leidet das Bewertungssystem von Verkaufsriesen wie Amazon und Co. Deswegen sind sie auf Rückmeldung ihrer Kunden angewiesen, um den entsprechenden Händlern nachgehen und sie gegebenenfalls sperren zu können. Was ihr tun könnt, wenn ihr selbst ein solches Paket bekommt, seht ihr im Video.