Je bunter, desto besser! Das scheint das Motto vieler Tattoo-Träger zu sein. Wer schon einmal tätowiert wurde, der weiß, welche Gefahren die Körperkunst mit sich bringen kann - oben im Video haben wir sie noch einmal zusammengefasst.
Kosmetikverordnung verbietet bestimmte Pigmente
Jetzt gibt es aber schlechte Nachrichten für alle Liebhaber von bunten Motiven. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) spricht sich dafür aus, die Pigmente 74160 (Blue15) und 74260 (Green7) zu verbieten. Aber was ist der Grund dafür?
Tattoo-Farben gelten per Gesetz offiziell als Kosmetikprodukte. Laut Kosmetikverordnung sind die beiden oben genannten Farbstoffe für Haarfarben nicht mehr zulässig, weswegen sie auch fürs Tätowieren verboten werden sollen. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass andere Farben, beispielsweise schwarz, ungefährlich sind.
Farbe enthält giftige Stoffe
Im Interview mit Bild antwortet Dr. Friederike Wagner, Leitung der Abteilung Lasermedizin vom Dermatologikum Hamburg, auf die Frage, ob manche Farben bedenklicher sind als andere:
Bei allen Farben bestehen Risiken durch Inhaltsstoffe sowie giftige Zerfallsprodukte, die in der Haut entstehen – zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung oder auch Laserlicht bei der Entfernung.
Seit 2008 gibt es eine Liste, eine Verordnung der Farbstoffe, die in Deutschland beim Tätowieren nicht verwendet werden dürfen. Doch vor allem Tattoo-Farben aus Asien und Osteuropa enthalten oft giftige Stoffe wie zum Beispiel Schwermetalle. Das gilt für schwarze Tattoo-Farben UND für bunte.
Schwarze und weiße Farbe
Aber schwarze Farbe wirkt anders als bunte, denn es können sich unter der Haut Knötchen bilden, wenn die Farbpigmente zusammenklumpen. Dadurch wird das Immunsystem stark belastet. Auch weiße Tattoos, die derzeit total im Trend sind, sind aufgrund der in der Farbe enthaltenen Oxide nicht ganz ungefährlich.