Ob Lärm oder Gerüche - wenn man nicht zu Hause ist, kann es sehr unangenehm sein, auf die Toilette zu müssen. Für manche Menschen ist dies eine echte psychologische Blockade und sogar eine Phobie, die als Parkopresis bezeichnet wird. Diese äußert sich in der Angst vor dem Stuhlgang auf öffentlichen Toiletten oder bei anderen Personen. Um diese peinliche Situation nicht erleben zu müssen, ist es für viele Menschen ein Reflex, den Stuhlgang zurückzuhalten.
In einem Video auf dem Instagram-Account von Dr. Jimmy Mohamed erklärte der Gastroenterologe Jean-Jacques Raynaud jedoch, warum es wichtig ist, sich nicht zurückzuhalten.
Warum man den Stuhlgang nicht unterdrücken sollte
Wie der Gastroenterologe in dem Video erklärt, ist es tatsächlich wichtig, sich in einer solchen Situation nicht zurückzuhalten. Denn, so der Experte, wenn der Stuhlgang im Rektum ankommt, weckt das in uns den Drang zum Stuhlgang. Wenn man aber nicht in diesem Moment geht, steigt der Stuhl wieder nach oben und man muss warten, bis dieser Reflex wiederkommt.
Dr. Jean-Jacques Raynaud fügt hinzu: "Wenn man dann versucht, später zu gehen, ist es die falsche Zeit". Infolgedessen "drückt man zu stark und schafft Hämorrhoiden und proktologische Pathologien". Dies kann laut dem Experten sogar so weit gehen, dass man auf Abführmittel zurückgreifen muss. Die Moral von all dem? Man sollte immer dann aufs Klo gehen, wenn man gerade muss - egal ob man zu Hause ist oder nicht. Denn sich zurückzuhalten und dem Bedürfnis nach Stuhlgang nicht nachzukommen, ist laut der Assurance Maladie einer der Risikofaktoren für Verstopfung - die du übrigens mit ein paar cleveren Tipps selbst lösen kannst. Um all diese Unannehmlichkeiten zu vermeiden, ist es daher wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Stuhlgang völlig normal ist und man sich nicht dafür schämen muss. Dennoch sollte man natürlich die Häufigkeit seines Stuhlgangs im Blick behalten - das kann nämlich durchaus etwas über die Gesundheit aussagen.
Wie kann man das Risiko einer Verstopfung verringern?
Verstopfung ist eine verminderte Häufigkeit des Stuhlgangs in Verbindung mit Schwierigkeiten bei der Darmentleerung. Wie die Assurance Maladie erklärt, gibt es einfache Reflexe im Bereich der Lebenshygiene, die den Stuhlgang und die Stuhlentleerung verbessern können.
Zunächst einmal kann man seine Toilettengewohnheiten ändern, indem man zu festen Zeiten und sobald man das Bedürfnis danach verspürt, aufs Klo geht. Außerdem ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren und vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel zu essen, die die Häufigkeit des Stuhlgangs erhöhen und die Konsistenz des Stuhls verbessern. Nach Angaben der Assurance Maladie ist es wichtig, regelmäßig und ausreichend Wasser zu trinken, um ausreichend hydriert zu bleiben und die Wirksamkeit der Ballaststoffe zu verbessern.
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Verwendete Quellen:
Assurance Maladie: "Constipation de l'adulte : que faire et quand consulter?"
Instagram: @dr.jimmy.mohamed
Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle