Der Meteorologe Jörg Kachelmann ist ganz und gar nicht einverstanden mit den Handlungsempfehlungen für heiße Sommertage. Im Interview mit dem Spiegel bezeichnet er die Tipps sogar als "aktive Sterbehilfe".
Kachelmann hält nichts von den Tipps
Die hohen Temperaturen, die derzeit in Deutschland und dem Rest von Europa herrschen, sind eine Belastung für den Körper, vor allem bei Älteren und Risiko-Gruppen kann es schnell gefährlich werden.
Aus diesem Grund geben beispielsweise Verbraucherzentralen Tipps, wie man die heißen Tage etwas erträglicher gestalten kann. Ein weit verbreiteter Ratschlag lautet, dass man morgens und abends lüften soll und ansonsten die Fenster geschlossen halten soll. Nasse Handtücher in der Wohnung aufzuhängen, soll die Luftfeuchtigkeit erhöhen und die Temperatur senken.
Was Kachelmann empfiehlt
Kachelmann findet diesen Tipp aber genau falsch. Durch eine höhere Luftfeuchtigkeit steige die Belastung für den Körper, vor allem, wenn man sich in einem Raum ohne Frischluftzufuhr (also bei geschlossenem Fenster) aufhält.
Der Meteorologe empfiehlt im Gegensatz dazu, den ganzen Tag über für Durchzug zu sorgen und die Fenster zu verdunkeln, sodass sich der Raum gar nicht erst so stark aufheizt. Er befürwortet nicht nur Fenster auf Kipp, sondern zusätzlich auch Ventilatoren, damit die Luft zirkulieren kann.
Waldbrände
Die hohen Temperaturen und die damit einhergehende Trockenheit sind auch verantwortlich für viele Waldbrände. In dem Spiegel-Interview spricht Kachelmann davon, dass die Glasscherbe, die Feuer entzündet und Waldbrände auslöst, ein Mythos sei.
Laut dem Wetter-Experten sei dies physikalisch nicht möglich, da der Brennglaseffekt nicht die nötigen hohen Temperaturen erzeugen könne, um ein Feuer zu entzünden. Stattdessen entstünden Brände durch menschliches Handeln, entweder fahrlässig oder vorsätzlich.
Laut Kachelmann sei es für die Polizei aber einfacher, den Mythos von der "Selbstentzündung" aufrechtzuerhalten, da dies weniger Arbeit mache als intensive Ermittlungen zur Brandstiftung.
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