Kaffee existiert schätzungsweise bereits seit über 1.000 Jahren. Genauso vielfältig wie die Legenden über seine Entstehung sind jedoch die Theorien über den tatsächlichen Koffeingehalt. Bisher gab man sich stets zufrieden mit undurchsichtigen Prozent-Skalen und wagen Richtwerten. Aber damit ist jetzt Schluss!
Was ist überhaupt Koffein?
Koffein gehört zur Gruppe der Alkaloide, also stickstoffhaltige Verbindungen, die bestimmte Wirkungen auf tierische und menschliche Organismen haben. Dazu zählen zum Beispiel auch Nikotin und einige Opiate. Koffein stimuliert das zentrale Nervensystem und steigert die Kontraktionskraft des Herzens. Achtung Verwechslungsgefahr: Koffein macht nicht wach, es hält wach!Durch das Andocken an Nervenzellen wird bei seiner Wirkunglediglich die Mitteilung unterdrückt, dass der Körper überlastet ist.
Zurück zum Kaffee: Natürlich stimmt es, dass sich verschiedene Sorten maßgeblich in ihrem Koffeingehalt unterscheiden, und auch ihr Anbauort spielt eine entscheidende Rolle. Sogar Seite an Seite gewachsene Bohnen können untereinander variieren. Wie aber sieht es bezüglich der Zubereitungsarten aus, wenn man Bohnen der selben Gattung auf unterschiedliche Weise braut?
Für das Experiment wählt Coffeeness auf den Pezcadito Meicrolt, einen sogenannten Omniroast, also eine Bohnenart, die sich für beinahe alle Zubereitungsformen gut eignet. Diese wird auf 15 unterschiedliche Arten zu Kaffee verarbeitet und anschließend im Labor auf seine jeweiligen Koffein-Extraktionen pro 100 Milliliter getestet.
Hier gibt es einen klaren Gewinner: Ristretto (421 mg Koffein-Extraktion / 100 ml), gefolgt von Espresso (273 mg / 100 ml) und dem Espresso aus dem Vollautomaten (224 mg / 100 ml). Den letzten Platz belegen der American Press und der herkömmliche Automaten-Kaffee (jeweils 58 mg / 100 ml).
Im alltäglichen Konsum sieht es anders aus
Aber diese Darstellungsform trügt. Ihr werdet (hoffentlich) weder 100 ml Ristretto auf einmal trinken, noch KVA-Kaffee in ebenso großen Tassen konsumieren. Um den Test auf unseren Alltag zu übertragen, betrachtet Coffeeness die verschiedenen Zubereitungsarten jeweils unter Beachtung ihrer typischen Portionen. Dann sie die Tabelle gleich ganz anders aus.
Geht man davon aus, dass man Kaffee normalerweise in 250 ml Tassen verzehrt, führt nun der 24h Cold Brew die Tabelle der Wachmacher an. Bei diese Kaffeemethode wird nicht in heißem Wasser aufgebrüht, sondern in kaltem Wasser extrahiert. Pro Portion enthält er durchschnittlich 280 mg Koffein-Extraktion. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass man für den Koffeingehalt einer Tasse 24h Cold Brew, unglaubliche viereinhalb Tassen Ristretto trinken müsste. Man merkt, die Größe der Portion ist entscheidend. Zu viel des Guten kann übrigens sogar Migräne auslösen.
Ein verblüffendes Resultat
Neuesten Erkenntnissen zufolge liegt die Grenze für die Koffeineinnahme am Tag bei ungefähr 400 Milligramm. Das sind nicht mal anderthalb Tassen des 24 Stunden lang extrahierten Cold Brews, aber dafür sechs Tassen (!) Ristretto. Das Obermaß für eine Einzeldosis liegt übrigens bei 200 Milligramm, nur um euch davon abzuhalten, vor lauter Begeisterung gleich drei Ristretti hinunterzustürzen.
Wenn ihr sehen wollt, wie eure Lieblingsmethode beim Thema Koffein abgeschnitten hat und wie viele Tassen ihr folglich am Tag maximal trinken solltet, dann schaut euch das Video an von Coffeeness an.