Gesundheitlich bedenklich: Arzt erklärt, welche Fehler die meisten beim Toilettengang machen

Zugegeben: Bis zu einem gewissen Alter scheint es eine große Herausforderung, auf die Toilette zu gehen. Der richtige Zeitpunkt muss abgewartet - und vor allem nicht verpasst - werden, und sowieso ist der eigene Körper noch ein wenig abstrakt. Ein britischer Arzt behauptet aber nun: Auch Erwachsene begehen beim Wasserlassen eine Menge Fehler und riskieren so ihre Gesundheit.

Beim Gang auf die Toilette kann viel falsch gemacht werden
© Peter Cade@Getty Images
Beim Gang auf die Toilette kann viel falsch gemacht werden

Der Gynäkologe Prof. Stergios Stelios Doumouchtsis erklärt der Sun gegenüber in einem Interview, welche Fehler insbesondere Frauen beim Urinieren begehen. Verschiedene Handlungen können dabei sogar zu Hautirritationen oder Infektionen führen.

Blaseninfektion fast schon vorprogrammiert

Eigentlich sollten Eltern ihren Töchtern bereits von klein auf beibringen, wie sie sich richtig abwischen: immer von vorne nach hinten. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Professor Stelios Doumouchtsis dazu:

Im Bereich des Anus und der Perianalregion, der Vagina, der Schamlippen und des Genitaltrakts gibt es eine reiche Bakterienflora. Durch das Abwischen können Bakterien von einem Bereich auf einen anderen übertragen werden.

Laut NDRkann die falsche Abwischtechnik so zu einer Blasenentzündung führen, die in einigen Fällen mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

Routine ist gut, aber nicht auf der Toilette

Des Weiteren sei es problematisch, immer zu festen Zeiten die Toilette aufzusuchen. Gewohnheiten sind schön und gut, beim Toilettengang aber anscheinend eher kontraproduktiv. Wer vorsichtshalber regelmäßig das Klo aufsucht, ohne wirklich den Drang danach zu haben, muss angeblich damit rechnen, dass die Blase eigentlich übliche Mengen an Urin nicht mehr lange halten kann. Professor Stelios Doumouchtsis erklärt dies wie folgt:

Normalerweise speichert die Blase mindestens 450 - 500 ml. Wenn man aber alle halbe Stunde oder jede Stunde auf die Toilette geht, ist die Blase daran gewöhnt, kleinere Mengen zu speichern, die 200 ml oder weniger betragen können. Die Rolle der Blase als Reservoir, als Speicherorgan, könnte also beeinträchtigt sein. Dann wird die Blase Sie auffordern, jede Stunde zu gehen, auch wenn Sie es nicht wollen.

Vollständige Entleerung wichtig

Beim Toilettengang selbst sollte darauf geachtet werden, die Blase vollständig zu entleeren. Ansonsten kann dies zu einem Harnstau führen. Medizin Kompakt beschreibt die Folgen eines solchen:

Durch ein Hindernis im Harnsystem kann der Urin nicht mehr vollständig ablaufen (ein totaler Harnstau ist recht selten). Der nicht abfließende Harn staut sich somit zurück bis ins Nierenbecken und führt schließlich zu einer Schädigung der Nieren.

Ebenso soll zu häufiges Abwischen nicht gut sein, dies könne die Haut reizen. Außerdem sei es wichtig, darauf zu achten, dass nach dem Abwischen keine Toilettenpapierreste zurückbleiben, da auch dies die Haut reizen und im schlimmsten Fall zu einer Infektion führen könne.

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