Raumdüfte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Längst duftet nicht nur unser Badezimmer gut, sondern mittlerweile wabern die Aromen durch unser ganzes Zuhause. Dabei können die Raumdüfte auch große Gefahren bergen - nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Vierbeiner.
Gefahr für Allergiker
Laut SWR benutzen 4,3 Millionen Deutsche regelmäßig Duftstoffe in ihrem Haushalt. Für Allergiker können die beliebten Raumdüfte allerdings zur Gefahr werden, denn sie verursachen nicht nur tränende Augen, sondern führen auch zu Schwindelattacken und Migräne.
Doch nicht nur das: Manchmal können die Allergien auch erst durch die schädlichen Düfte entstehen. Zur Entstehung von Duftstoffallergien erklärt die Allergologin Dr. Christiane Bayerl gegenüber dem SWR:
Eine solche Allergie haben die Betroffenen nicht einfach, sie entwickeln sie über Jahre. Für Personen, die ohnehin zu Allergien neigen, wird es oft bei jedem Kontakt schlimmer.
Raumdüfte greifen den Körper an
Die Düfte können aber nicht nur Allergien hervorrufen, sondern auch Hormone und sogar die Fruchtbarkeit beeinflussen. Außerdem können sie verschiedene Organe wie beispielsweise die Leber schädigen. Viele der Produkte auf dem deutschen Markt sind allerdings noch zu wenig erforscht, um genaue Aussagen treffen zu können.
Neben Allergien und Organschäden steigt auch das Risiko von Asthma. Besonders gefährdet seien dabei Kinder, so der Bundesverband für Pneumologen in Heidenheim. Viele sind sich nicht darüber im Klaren, wie schädlich die Düfte sein können und dass sie das Raumklima verschlechtern statt verbessern.
Räucherstäbchen, Raumsprays und Duftkerzen
Wie steht es denn um die beliebten Räucherstäbchen? Im asiatischen Raum gelten sie als Zeichen von Spiritualität, aber der in Räucherstäbchen enthaltene Weihrauch beinhaltet seinerseits krebserregende Chemikalien. Zu diesem Entschluss kommt die Cheng Kung University in Taiwan.
Vor allem von Raumsprays raten Experten ab, denn darin sind Formaldehyd, Petroleum und P-Dichlorbenzol enthalten, welche Krebs und Lungenkrankheiten verursachen können. Besonders schwangere Frauen sollten aufpassen, denn ihre Babys könnten später mit Lungenerkrankungen oder Keuchhusten auf die Welt kommen, so eine Studie des Natural Resources Defense Council.
Duftkerzen sind da aber keinesfalls besser. Die in den Duftkerzen enthaltenen Paraffine setzen allergene Stoffe frei, die auch in etwas abgewandelter Form in Autoabgasen vorkommen. Zudem sind sie noch Stunden später in der Luft nachweisbar.
Frische in der Wohnung ohne Chemikalien
Das Urteil für Raumdüfte ist also vernichtend. Ein gutes Raumklima kann man auch auf andere, ganz natürliche Weise schaffen. Wie das geht, erfahrt ihr im Video oben. Wer einen herrlichen Duft ohne Chemikalien in seiner Wohnung haben will, kann ganz einfach selbst einen Raumduft herstellen.
