Davon abgesehen zahlen diejenigen, die glauben, es wäre gut, sich glutenfrei zu ernähren, häufig 2 bis 4 Mal höhere Preise... „Glutenfrei“ liegt seit ein paar Jahren im Trend, ist aber nicht unbedingt gut für unseren Organismus. Das scheint zumindest eine Studie des Zöliakie-Zentrums der Columbia-University in New York zu zeigen.
Glutenfrei, aber mit Zusatzstoffen
Schon 2017 haben Forscher der prestigereichen amerikanischen Universitäten Harvard und Columbia in einem Artikel des British Medical Journal vor dem „Gluten Free“-Phänomen gewarnt. Sie betonten, dass es keine gute Idee sei, diese Substanz aus seiner Ernährung zu verbannen, wenn man sie eigentlich verträgt.
Und seit ein paar Jahren ist ein Trend zu beobachten, der nicht wirklich begründet ist, denn zahlreiche Deutsche verzichten freiwillig auf diese Art von Proteinen (die sich in vielen Getreidesorten befinden), obwohl sie nicht wirklich unter Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden.
Gluten ist ein natürliches Bindemittel
Das französische Institut für Konsum hat die verschiedenen Produkte analysiert, die mit der Kennzeichnung „glutenfrei“ verkauft werden, um herauszufinden, wodurch diese Substanz ersetzt wird. Gluten ist ein natürliches Bindemittel, das es unter anderem ermöglicht, Teige elastischer und Brot weicher zu machen. Leider haben die Hersteller keine andere Lösung gefunden, als dieses gegen deutlich ungesündere Zutaten auszutauschen.
Die Lektüre der Etikette der untersuchten Waren zeigt, dass sich darin stark verarbeitete Nahrungsmittel befinden, die zu reich an Fetten und Zucker sind. Dazu kommen zu viele Zusatzstoffe, insbesondere Emulgatoren, Verdickungsmittel und Geschmacksverstärker, die in der Industrie zum Einsatz kommen.
Ernährungsexpertin spricht Klartext
Der Nährstoffgehalt der stark verarbeiteten Nahrungsmittel ist geringer als bei der Version mit Gluten, wie das Institut herausfand. Zudem sind darin nur wenige Proteine, Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten. Daher kann der Konsum von glutenfreien Produkten zu Mangelerscheinungen führen.
Kekse, Brote und Nudeln von Marken, die glutenfreie Produkte herstellen, haben auch einen sehr hohen glykämischen Index. Ihr Konsum führt daher dazu, dass man leichter Fett am Bauch ansetzt und allgemein zunimmt. Die Ernährungsexpertin Angélique Houlbert erklärt:
Diese Nahrungsmittel werden viel schneller verdaut als die Versionen mit Gluten und erhöhen merklich die Insulinausschüttung, da der Blutzuckerspiegel steigt. Man bekommt davon Hunger.
Hoher Zucker- und Fettgehalt
Noch dazu können der hohe Gehalt an Fett und Zucker einen hohen Blutdruck noch verstärken. Wenn ihr nicht auf eine glutenfreie Ernährung angewiesen seid, solltet ihr glutenfreie Produkte meiden. Falls ihr unsicher seid: Geht zum Arzt, um herauszufinden, ob ihr tatsächlich unter Glutenintoleranz leidet, um dann gegebenenfalls eure Ernährung anzupassen.