Wenn die Nase läuft, will man nur eines: Sich möglichst schnell und effektiv von dem störenden Sekret befreien. Während die einen es bevorzugen, kräftig ins Taschentuch zu schnäuzen, ziehen andere wiederum die Flüssigkeit lieber hoch. Doch was ist eigentlich die bessere Variante?
Extremes Schnäuzen kann Entzündungen begünstigen
Bei extremem Schnäuzen kann es passieren, dass der Schleim durch den Druck in Bereiche gedrückt wird, in die er nicht hingehört - in der Folge können dann Entzündungen entstehen.
Normalerweise fließt das Sekret von den Nebenhöhlen über viele kleine Verbindungen in die Nase. Sind diese Gänge allerdings geschwollen, kann mit jedem kräftigen Schnäuzen der Schleim in die Nebenhöhlen gepresst werden. Im schlimmsten Falle muss der Eiter dann operativ aus den Nebenhöhlen entfernt werden.
Schon Kindern wird beigebracht, bei Schnupfen ein Taschentuch zu benutzen - den Schleim hochzuziehen wird als unhygienisch und eklig betrachtet. Experten sind jedoch anderer Meinung, wie auf NDR.de zu lesen ist.
Demnach transportieren die feinen Nasenhärchen das Sekret ohnehin Richtung Magen, wo es schließlich von der Magensäure vernichtet und Keime so unschädlich gemacht werden.
Gerade in Zeiten des Coronavirus empfiehlt es sich, keine Taschentücher zu verwenden und den Schleim hochzuziehen - oder wenn, das Taschentuch nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen.
Experten raten zu "ekliger" Maßnahme
Vor allem Menschen, die schon einmal eine Operation an den Nebenhöhlen hatten, wird empfohlen, den Schleim eher hochzuziehen als herauszuschnäuzen. Wer allerdings auf das Taschentuch nicht verzichten möchte, sollte abwechselnd ein Nasenloch zuhalten und dann sanft mit dem anderen ins Taschentuch schnauben.
Wenn sich beim Schnupfen das Gefühl einstellt, keine Luft mehr zu bekommen, ist nicht das Sekret Schuld, sondern die geschwollene Nasenschleimhaut, die den Luftstrom erschwert. Dagegen helfen Dampfbäder, abschwellende Medikamente, Nasensprays und Nasenduschen.