Die große Sommerfrage: Sind Sonnensprays weniger wirksam als Sonnencremes?

Praktisch, lustig, einfach: Sonnensprays sind vor allem bei Kindern ein super Weg, den nötigen Sonnenschutz auf die Haut aufzutragen. Doch sind die Sprays tatsächlich genauso wirksam wie die manchmal doch sehr mühsam zu verstreichenden Cremes? Wir klären auf!

Sicherheit geht vor - auch. an spaßigen Sommertagen
© Catherine Falls Commercial@Getty Images
Sicherheit geht vor - auch. an spaßigen Sommertagen

Schmerzender Sonnenbrand, erhöhtes Hautkrebsrisiko oder verfrühte Hautalterung - nein danke! Um diese unschönen Folgen an den ach so erholsamen Sonnentagen zu vermeiden, raten Expert:innen dringend zum richtigen Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen. Doch in diesem Riesenangebot von Sonnenschutzmitteln drängt sich folgende Frage auf:

Unterscheiden sich Spray und Creme in der Wirkung?

Die Antwort lautet ganz klar: Nein. Der entsprechende Lichtschutzfaktor (LSF) sei sowohl beim Spray als auch bei der Creme gegeben:

Die Hersteller tragen durch entsprechende Tests selbst dafür Sorge, dass ihre Produkte die ausgelobten LSF und UVA-Schutz erfüllen

zitierte die Webseite Utopia Christine Throl, Redakteurin bei Öko-Test und dort zuständig für die Tests von Sonnencremes. LSF 50 garantiert also einen LSF 50, egal bei welchem Produkt. Was viele aber nicht wissen: Auf diesen Schutz kann man sich nur verlassen, wenn das Produkt auch richtig angewendet wird.

Lieber zu viel als zu wenig

Dermatologe Christoph Liebich aus München ist laut Bayern 1 trotz derselben Wirkleistung kein allzu großer Fan von Sprays. Denn viele Menschen würden bei der Anwendung des Sprays viel zu sparsame Mengen auftragen, sodass der gewünschte Schutz nicht gewährleistet werden könne. Er rät:

Creme in die Hand sprühen und damit dann die Haut eincremen, sonst trägt man zu wenig auf. Beim Sonnenschutz ist mehr mehr.

Dazu kommt noch die oft wehende laue Sommerbrise, die den sanften Sprühnebel zu großen Teilen überall landen lässt - nur eben nicht in ausreichenden Mengen auf der Haut.

In Zahlen lautet diese Menge wie folgt: Pro Zentimeter Hautfläche seien 2 Milligramm Sonnencreme notwendig. Das sind drei bis vier Esslöffel bei einer 1,80 Meter großen Person. Ganz schön viel also.

Die Harvard Medical School stellte sogar fest, dass vor allem Männer nur rund ein Viertel der erforderlichen Menge auftragen! Für einen sicheren Schutz empfiehlt sie außerdem Folgendes:

  1. Wer ein Spray benutzt, sollte jede Stelle bis zu sechs Sekunden lang einsprühen.
  2. Unbedingt ein Produkt mit LSF 30 oder höher wählen.
  3. Auf Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen achten.
  4. Mindestens 15 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen und alle zwei Stunden erneuern.
  5. Ohren, Nacken und Kopfhaut (bei spärlichem Haarbewuchs) nicht vergessen!
  6. Nicht einatmen, sonst kann die Lunge gereizt werden.

Hat Sonnenspray auch Vorteile?

Ja, einige Vorteile gibt es bei den praktischen Flaschen tatsächlich. Wer Kinder hat, ist mit diesem wahrscheinlich bestens vertraut. Denn vor allem ein Kind, das sich vehement gegen den Einsatz von Creme auf der Haut wehrt, kann mit einem spielerisch aufgesprühten Schutz oft überzeugt werden.

Außerdem ist ein Spray weniger ölhaltig und somit besser für Personen mit Akne oder einer generell fettigeren Haut geeignet.

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Verwendete Quellen:

Utopia: Sonnencreme oder Sonnenspray: Was ist besser?

Bayern 1: Wie lange hält Sonnencreme - Ist das Sonnenspray vom letzten Jahr noch gut?

Harvard Health Publishing: SKIN CANCER - Which is best for optimal sun protection — sprays or lotions?

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