"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein"...Die Hymne von Reinhard Mey kommt gern spontan in den Sinn, wenn das Flugzeug die Wolkendecke durchbricht und man endlich die Sonne sieht.
Dieser sonnige Platz ist aber mit Vorsicht zu genießen.
Von Strahlung und Sonnenbädern
In einer Studie der American Medical Association aus dem Jahr 2015 wurde sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung gemessen, die durch die Fensterscheiben ins Cockpit dringt. Und zwar auf dem Boden sowie in unterschiedlichen Höhenlagen bis zu einer Höhe von neun Kilometern über dem Meeresspiegel. Vorgenommen wurden die Messungen in San Jose, California, und Las Vegas, Nevada.
Das Ergebnis: Die Fenster im Flugzeug blocken zwar UVB-Stahlen, jedoch nicht die langwelligen UVA-Strahlen. Und genau diese sind für Hautkrebs verantwortlich! Also macht es tatsächlich Sinn, sich vor dem Flug mit Sonnenlotion einzucremen.
fitForFun berichtet in Bezug auf die Studie, dass Pilot:innen und Flugbegleiter:innen "ein doppelt so hohes Risiko haben, am gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu erkranken [wie] der Rest der Bevölkerung."
Risiko für Zellschädigung
Wie die Studie erklärt, kann UVA-Strahlung DNA-Schäden in Zellkulturen verursachen. Die Schädigungen könnten bei Flügen über dicken Wolkendecken oder Schneefeldern sogar noch bedeutend stärker ausfallen, da in diesem Fall bis zu 85 Prozent der Strahlung reflektiert werden könne.
Zum Vergleich: Pilot:innen müssten fast eine ganze Stunde fliegen (56,6 Minuten auf maximaler Höhe), um derselben Strahlungsmenge ausgesetzt zu sein wie bei einem 20-minütigen Bad im Solarium.
Die Daten von Passagieren wurden in der Studie zwar außer Acht gelassen, doch vor allem Menschen, die viel und häufig fliegen, sollten sich regelmäßig checken lassen - oder doch lieber auf den Fensterplatz verzichten...
Verwendete Quellen:
American Medical Association: The Risk of Melanoma in Pilots and Cabin Crew - UV Measurements in Flying Airplanes
fitForFun: UV-Strahlen: So gefährlich ist der Fensterplatz im Flugzeug