Schon die Corona-Pandemie stellte die Marktlage auf der ganzen Welt vor nie gekannte Probleme. Noch stecken wir mitten in der Pandemie, da folgt der nächste Schicksalsschlag für die Welt: Der russische Aggressor Putin beschließt, in die Ukraine einzumarschieren. Jetzt warnen Supermärkte vor erneuten Sortiment-Lücken und Preiserhöhungen.
Steigende Kosten bei Aldi und Co.
Bisher sind die Preissteigerungen in der Handelskette noch nicht bei den Verbraucher:innen angekommen, wie der Geschäftsführer der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL), Hermann-Josef Nienhoff, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) aussagt.
Doch jetzt ist es so weit. Unter anderem Aldi zieht die Preise an - davon betroffen sind vor allem Alltagslebensmittel wie Fleisch, Wurst und Butter. Butter soll etwa 30 Prozent mehr kosten. Andere Lebensmittel werden zwischen 20 und 50 Prozent teurer, wie der Sprecher von Aldi Nord, Florian Scholbeck, im Gespräch mit der WAZ verrät.
Warum steigen die Preise an?
Grund für den Preisschock sind erhöhte Kosten für Käufer:innen bei Futter- und Düngemittel und auch bei Energie. Die meisten europäischen Länder bekommen über die Hälfte ihres Bedarfs an Dünger aus Russland geliefert. Damit ist gegenwärtig wegen Putins Krieg gegen die Ukraine Schluss.
Johann Meierhöfer vom Deutschen Bauernverband sagt dazu gegenüber der "Deutschen Welle": "Derzeit steigen die Preise für Betriebsmittel wie Dünger, Diesel und Futtermittel auf Rekordhöhen." Und das habe wiederum Auswirkungen auf die Viehhaltung und die fleischverarbeitende Industrie.
Keine Beruhigung der Lage in Sicht
Auch bei Aldi Süd schießen die Preise bald in die Höhe. Laut WAZ fallen dort die Erhöhungen unterschiedlich pro Produkt aus. Auch andere Supermärkte und Discounter werden folgen, denn aufgrund der gegenwärtigen Situation lassen "sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche [...] nicht immer vermeiden", wie Edeka Ende März mitteilt.
Auch ein Ende der steigenden Preise ist vorerst nicht zu erwarten, denn die Lage am Weltmarkt bleibt angespannt, wie Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), gegenüber der "Neuen Osnarbrücker Zeitung" verrät.