Mögliche Symptome, Kontakt mit Covid-19-Infizierten oder ein anstehender Flug: Ein Corona-Schnelltest für zu Hause könnte einem den Alltag schon erheblich erleichtern. Die Idee wird von Gesundheitsminister Jens Spahn unterstützt, denn er hat kürzlich angekündigt, die Entwicklung der Heimtests voranzutreiben.
Ärzte äußern ihre Bedenken
Doch so gut sich die Idee zum Corona-Schnelltest auch anhört, etliche Ärzte sind davon nicht begeistert. Im Gespräch mit der Bild äußert sich beispielsweise Dr. Matthias Orth, Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin im Marienhospital in Stuttgart, dazu negativ.
Orth warnt davor, dass die Auslagerung der Tests zur Folge haben könnten, dass Schwindel in jeglicher Hinsicht damit betrieben werden könnte. Die sicherste Wahl bleibt weiterhin, dass Tests zum Nachweis einer medizinischen Infektion in den Händen von Ärzten bleibt. Schließlich seien diese ja Spezialisten auf dem Gebiet.
Zudem ist die Durchführung eines PCR-Tests gar nicht so einfach, wenn man dies alleine und selbst an sich vornehmen soll. Der Nasen-Rachenabstrich ist schmerzhaft und kann einen Würgereiz erzeugen.
Die Alternative wären Speichelproben oder Gurgellösungen, doch bei denen besteht wiederum die Gefahr, dass sich zu wenig Viren darin befinden könnten und den Test verfälschen.
Verfälschte Ergebnisse
Ärzte gehen von zwei Prozent falsch positiven und negativen Ergebnissen aus. Dies könnte wiederum zur Folge haben, dass die Menschen das Vertrauen in die Tests verlieren und viele Infektionen könnten unbemerkt bleiben. Wie sicher Corona-Tests wirklich sind, erklärt Dr. Christian Drosten hier.
Zudem werden die Tests im Krankenhaus oder in Labors im sterilen Umfeld ausgewertet, zu Hause könnten die austretenden Aerosole auch nichtinfizierte Personen beispielsweise der Familie anstecken.