Arzt klärt auf: Deshalb solltest du besser keinen Pups unterdrücken

Jeder steht immer mal wieder vor dem altbekannten Problem. Der Körper ruft nach einem Toilettengang, aber der genaue Augenblick erlaubt uns das leider nicht. Wir unterdrücken dann den Pups und hoffen, dass sich alles irgendwie noch einmal von selbst regelt. Ein auf Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spezialisierter Arzt klärt uns zu Risiken und Folgen des Zurückhaltens auf.

Mann krümmt sich und presst Hände an den Bauch
© ljubaphoto@Getty Images
Mann krümmt sich und presst Hände an den Bauch

In diese Situation gerät bisweilen jeder, nicht nur in Corona-Zeiten mit endlosen Zoom-Sitzungen. Auf langen Autofahrten ohne Rastplatz, besser noch nachts, bei Arbeitssitzungen aller Art, bei Konferenzen und Co., möchte sich der Körper entleeren, doch die konkrete Situation erlaubt es dem Menschen einfach nicht. Üblicherweise wird dann der Pups unterdrückt und man hofft auf eine spätere Gelegenheit zur Erleichterung.

Ein Spezialist sorgt für Klarheit

Zu diesem weltweiten Problem hat sich nun der auf YouTube sehr bekannte Gastroenterologe Dr. Sameer Islam geäußert. Er geht in seinem Video auf das Problem an sich sowie auf das zu beobachtende Fehlverhalten ein. Auch klärt er über mögliche sich daraus ergebende gesundheitliche Probleme auf, unter denen dann an erster Stelle die Verstopfung steht. Unterdrückt man nämlich den Toilettengang, sendet man dem Körper das Signal, dass ein Toilettengang nicht möglich ist. Der Körper reagiert dann mit einer Zurückhaltung dessen, was eigentlich auszuscheiden ist.

Dr. Sameer Islam formuliert auf YouTube die Sache so:

Das Problem dabei ist, dass sich euer Körper an das Gefühl gewöhnt, den Drang, auf die Toilette zu gehen, zu unterdrücken. Hieraus können dann Darmprobleme entstehen.

Magen-Darm-Probleme vorprogrammiert

Ist der Körper durch das wiederholte Zurückhalten im wahrsten Sinne vorprogrammiert, können sich Magenprobleme, insbesondere Magenschmerzen, ergeben. Aber nicht nur das. Denn auch die Funktionsweise der Muskeln, die für die Ausscheidung zuständig sind, wird gestört. Dr. Sameer Islam sagt hierzu:

Und weil diese [die Rektalmuskeln, AdR.] nicht funktionieren, wird es dann noch schwieriger, auf die Toilette zu gehen.

Zurück zu einem gesunden Rhythmus

Dr. Sameer Islam beruhigt allerdings die schlimmsten, auch im Internet zirkulierenden Befürchtungen. Denn das Aufhalten des Stuhlgangs führt, einer oft zu hörenden Angst zum Trotz, nicht zu einer Vergiftung des Körpers.

Ist der Rhythmus des Toilettenganges aufgrund häufigen Einhaltens gestört, liegt die beste Lösung darin, den Körper wieder an einen regelmäßigen Vorgang zu gewöhnen. Am besten ist es, täglich eine fixe Zeit für den Stuhlgang festzulegen, die gut in unseren Terminkalender passt, und sich dann möglichst genau daran zu halten. Dadurch findet der Körper dann wieder in einen heilenden Zyklus zurück und kann seine Blockaden auflösen.

Das Aufhalten eines Pups darf also nur ein Einzelfall bleiben. Kommt es systematisch dazu, drohen euch also verschiedene Unannehmlichkeiten. Wusstest du übrigens schon, wie man Fürze deutet?

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