Angela Merkel kritisiert die Entscheidung der Tafel, zumindest vorübergehend nur noch deutsche Staatsbürger als Neukunden aufzunehmen. „Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen“, so Merkel in einem Interview mit RTL, „das ist nicht gut.“
Auch Verständnis für die schwierige Situation
Allerdings zeigt die Kanzlerin durchaus Verständnis für die schwierige Situation. Die umstrittene Entscheidung zeige „den Druck, den es gibt“. Viele Menschen seien auf Lebensmittelspenden angewiesen. „Deshalb hoffe ich, dass man da auch gute Lösungen findet“, so die Kanzlerin.
Tafel-Chef wehrt sich
Der Leiter der Essener Tafel, Jörg Sartor, wehrt sich gegen Vorwürfe aus der Politik. „Jetzt haut ein Haufen von Politikern auf uns ein, ohne sich zu informieren“, beklagt er. „Die sollen sich mal herbewegen und vor Ort mitarbeiten - danach können sie sich gerne äußern.“
Rassismus-Vorwürfe von allen Seiten
Die Entscheidung der Tafel steht bundesweit in der Kritik. „Für Tafeln zählt die Bedürftigkeit, nicht die Herkunft“ , mahnte etwa der Bundesvorsitzende der Tafeln. Der Leiter der Essener Tafel will nicht in die rechte Ecke gestellt werden: „Wer meint, wir wären rassistisch, hat sie nicht mehr alle.“ Es gebe einfach ein Ungleichgewicht. Es gehe darum, dass sich alle wohlfühlen sollen, auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter: „Das geht nicht gegen Syrer, gegen Iraker oder gegen sonst wen.“