Wegen Unterleibsschmerzen ins Krankenhaus: Entdeckung im Körper einer Mexikanerin ist unfassbar

Es klingt fast schon zu gruselig, um wahr zu sein: Eine 84-jährige Mexikanerin trug 40 Jahre lang ein totes Baby im Bauch - ohne es zu merken. Erst jetzt begab sie sich wegen Schmerzen ins Krankenhaus. Dort fand man den versteinerten Fötus, auch "Steinbaby" genannt, in der Bauchhöhle der Frau.

Eileiterschwangerschaft, Bauchhöhlenschwangerschaft, Steinbaby
© Jose Luis Pelaez Inc@Getty Images
Eileiterschwangerschaft, Bauchhöhlenschwangerschaft, Steinbaby

Nur knapp 300 solcher Fälle sind weltweit bekannt. Wie auch das Phänomen des "parasitären Fötus" ist auch ein Lithopädion (aus dem Altgriechischen lithos: Stein und paidion: Kindchen) extrem selten. Dabei handelt es sich um einen ungeborenen Fötus, der im Körper der Mutter stirbt und verkalkt, um den Körper vor dem toten Gewebe und einer Infektion zu schützen, wie t-online berichtete.

Erst vor kurzem wurde der Fall einer indigenen Brasilianerin bekannt, die über 50 Jahr lang ein Steinbaby im Bauch trug. Allerdings starb die Frau, nachdem der Fötus entfernt wurde. Eine 92-jährige Chilenin überlebte ihre über 50-jährige Schwangerschaft und wurde ohne Operation nach Hause entlassen.

Unzureichende medizinische Versorgung

Wie kann es überhaupt dazu kommen, dass eine Person über so einen langen Zeitraum ein totes Baby in sich trägt und scheinbar nichts davon bemerkt?

Berichten des DailyStar zufolge hat die Rentnerin, deren Name nicht bekannt gegeben wurde, wohl keine angemessene Schwangerschaftsvorsorge erhalten. Ärzt:innen gehen davon aus, dass das Baby in der vierzigsten Schwangerschaftswoche gestorben ist und somit zu groß war, um vom Körper resorbiert zu werden.

Ein solcher Vorgang ist laut der Webseite für Radiologie-Technologie MTA-R nur vor dem dritten Monat möglich, da der Fötus nach diesem Zeitpunkt zu groß für eine Resorption ist.

Überaus seltene Schwangerschaftskomplikation

Auch die Mexikanerin suchte erst 40 Jahre später aufgrund von Unterleibsbeschwerden eine Klinik auf, da das Steinbaby ihr zuvor keine gesundheitlichen Probleme bereitet haben soll. Die übliche Vorgehensweise wäre, das Baby operativ zu entfernen. Laut t-online ist jedoch unklar, ob dieser Eingriff durchgeführt wurde und wie es der Frau heute geht.

2013 wurde bereits im Bauch einer Kolumbianerin ein 40 Jahre alter Fötus entdeckt. Auch die 82-Jährige klagte erst Jahrzehnte später über Beckenschmerzen, wie abcNews berichtete. Das Risiko, dass sich ein Steinbaby entwickelt, liegt bei etwa einer von 10.000 Schwangerschaften und tritt nur im Zusammenhang mit einer unbehandelten Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft auf.

Dabei handelt es sich um denselben Immunprozesses, der den Körper vor jedem fremden Objekt schützt, das im System einer Person erkannt wird, erklärte Dr. Kim Garcsi, die das Programm für die klinische Ausbildung in der Gynäkologie und Geburtshilfe am University Hospitals Case Medical Center in Cleveland leitet, auf abcNews.

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Verwendete Quellen:

t-online: Frau trägt 40 Jahre lang mumifizierten Fötus im Bauch

DailyStar: Baffled medics find mummified 40-year-old foetus inside pensioner

MTA-R: Das Lithopädion oder auch das Steinkind

abcNews: Rare 40-Year-Old 'Stone Baby' Found in Elderly Woman

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