Dass Medikamente schwerwiegende Nebenwirkungen haben können, nehmen wir für gewöhnlich in Kauf, um schneller wieder gesund zu werden. Einer Frau in Neuseeland wurde eine extrem seltene Nebenwirkung zur ernsthaften Bedrohung.
Frau nimmt Antidepressivum – und erleidet lebensgefährliche Verletzungen
Charlotte Gilmour kann die Horrorstory selbst noch nicht ganz glauben, die sie erlebt hat. Nachdem sie Lamotrigin, ein Medikament gegen Depressionen und epileptische Anfälle eingenommen hatte, hatte sie zunehmend mit schlimmen Nebenwirkungen zu kämpfen.
Zunächst habe sie eine Entzündung in der Brust gehabt. Doch schließlich hätten sich die Beschwerden ausgebreitet und sie hatte das Gefühl, zu verbrennen – die 23-Jährige rannte in die Notaufnahme, als zu dem Gefühl auch noch ein schlimmer Ausschlag kam:
Ich glaube, ich wusste unbewusst, dass es etwas sehr Ernstes war.
Stevens-Johnson-Syndrom: Charlotte musste auf die Intensivstation
Die Ärzt:innen hätten Charlotte jedoch nur bedingt beruhigen können. Zwar erkannten sie die Ursache – eine seltene Erkrankung, die eine Überreaktion des Körpers hervorruft –, doch sie hätten zunächst nicht unbedingt gewusst, ob und wie sie diese heilen können:
Es war beängstigend zu hören: ‚Okay, niemand weiß wirklich viel darüber‘. Aber das Erschreckendste daran ist, dass es mich von innen nach außen verbrannt hat – alle Verbrennungen an der Außenseite waren also darauf zurückzuführen, dass mein Inneres so verbrannt war, dass es begann, sich auf der Außenseite meiner Haut zu manifestieren.
Das Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), unter dem die junge Frau litt, kann laut MSD Manual lebensbedrohlich werden und ist eine Hauterkrankung, die sogar zur Abschälung der Haut führen kann – sowie zu schlimmen Verbrennungen.
Auch die Schleimhäute werden von dieser Erkrankung stark in Mitleidenschaft gezogen. Das könnte Charlottes Gefühl, "von innen nach außen verbrannt" zu sein, erklären.
Ärzte kämpfen einen Monat lang um Charlottes Leben – sie ist dankbar für die zweite Chance
Charlotte musste einen Monat lang von den Ärzt:innen behandelt und während eines Großteils der Zeit künstlich ernährt werden. Sie "habe noch nie solche Angst gehabt" und jeden Tag befürchtet, es könne ihr letzter sein.
Mittlerweile konnte die Neuseeländerin das Krankenhaus verlassen – und betont, ähnlich wie der "Miracle Man" in Großbritannien, dass sie dankbar sei für die zweite Chance im Leben. Auch, wenn sie immer noch mit Schmerzen und einigen Bläschen zu kämpfen habe:
Ich bin einfach so dankbar für die kleinen Dinge, die ich früher für selbstverständlich gehalten habe.
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Verwendete Quellen:
The Sun: SEVERE REACTION: Woman, 23, was ‘cooked from the inside out’ after taking antidepressants
MSD Manual: Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
