Mit dem Frühling zieht es auch die Wanderer wieder hinaus, natürlich nur so weit, wie es die Corona-Schutzmaßnahmen erlauben. Zieht man auch nicht in unendliche Weiten, ist es doch beim Wandern sinnvoll, das GPS seines Telefons zu aktivieren, wie uns diese Geschichte lehrt.
Eine Wanderung in Kalifornien führt ins Nichts
Wie NBC Los Angeles berichtet, macht sich eines schönen Aprilnachmittags der 46-jährige Rene Compean auf, um alleine im Angeles National Forest im südlichen Kalifornien zu wandern. Seine Wanderlaune führt ihn stracks einen bergigen Pfad hinauf.
In luftiger Höhe macht er dann ein Foto seiner über einem Abgrund baumelnden Beine, das er umgehend an einen Freund verschickt. Das pixelige Bild soll ihm später das Leben retten, jetzt zieht Rene aber sorglos weiter.
Mehrere Stunden stramm wandernd biegt er dann in die falsche Richtung ab, da die Kennzeichnung des richtigen Wanderpfades einem der letzten Waldbrände zum Opfer gefallen ist.
Ein böses Erwachen
Irgendwann fällt es Rene dann auf, dass er nicht mehr auf dem richtigen Weg sein kann. Er schickt seinem Freund jetzt eine Textnachricht mit verstörendem Inhalt: Er hat keine Ahnung, wo er ist und der Akku seines Telefons ist leer. Dessen GPS-Ortung hat Rene allerdings nicht aktiviert.
Der Freund meldet ihn dann um 18 Uhr als vermisst, woraufhin sofort Suchaktionen gestartet werden. Trotz der in den Bergen schnell abfallenden Temperaturen wird die Suche die Nacht über fortgesetzt, allerdings ohne Erfolg.
Das pixelige Bild bringt die Lösung
Um irgendwie weiterzukommen, postet dann das Büro des lokalen Polizei-Sheriffs am nächsten Morgen das einzige Indiz zum Aufenthaltsort des vermissten Rene: nämlich das Bild mit seinen über einem Abgrund baumelnden Beinen.
Der damit einhergehende Aufruf an die Öffentlichkeit, bei der Identifizierung des Ortes zu helfen, hat Erfolg. Denn Benjamin Kuo, der als Hobby gerne über die Verortung ihm unbekannter Fotos knobelt, sieht die Vermisstenmeldung mit dem Bild. Er sucht das Foto akribisch nach Hinweisen ab und übermittelt dann der Polizei mögliche Koordinaten.
Ein Hubschrauber findet den Vermissten
Kurzerhand wird ein Hubschrauber in den Umkreis der angegeben Koordinaten gesandt und siehe da, dort wedelt Rene verzweifelt mit seinem weißen T-Shirt. Er hat dort die kalte Nacht über ausgeharrt und ist nun überglücklich.
In einem Videocall überschüttet er später seinen Retter mit Dank und gesteht, dass er eine weitere frostige Nacht dort draußen wohl mit seinem Leben bezahlt hätte.
Diese dramatische Geschichte ist noch einmal gut ausgegangen, dank eines pixeligen Bildes und der speziellen Gabe eines orts- und internetkundigen Zeitgenossen. Da beides aber keine selbstverständlichen Dinge sind, ist es wohl besser, immer das GPS seines Telefons zu aktivieren, wenn man wandern geht.