Ihr Tod sorgt für Entsetzen: Eine trächtige Elefantendamen starb am 27. Mai 2020 in einem Fluss nahe der Stadt Palakkad im südindischen Bundesstaat Kerala, nachdem eine mit Sprengstoff bestückte Ananas in ihrem Mund explodiert ist. Durch die Verletzungen war der 15-jährige Dickhäuter anschließend nicht mehr in der Lage, sich zu ernähren, erklärt Surenda Kumar, Chef der lokalen Wildtierbehörde, gegenüber der internationalen Nachrichtenagentur AFP:
[Die Explosion] hat zu Knochenbrüchen und starken Verletzungen in ihrem Mund geführt. Das Tier konnte nicht mehr essen und wurde schwach. Und ist letztendlich gestorben.
Köderbomben zum Schutze der Plantagen
"Selbst als sie wahnsinnig vor Schmerzen durch die Straßen des Dorfes gerannt ist, hat sie keinen Menschen verletzt", berichtet der Forstbeamte Mohan Krishnan betroffen.
Anfang Juni gab die indische Polizei dann bekannt, einen Mann festgenommen zu haben, der für den Tod der Elefantendamen verantwortlich sei. Nach ihrem traurigen Tod hatten die Behörden ermittelt, ob Wilderer oder doch ein Bauer schuld sei, der seine Ernte schützen wolle. Solche "Köderbomben" werden vor allem in den südlichen Staaten Indiens eingesetzt, um wilde Tiere, wie zum Beispiel Wildschweine, von den Plantagen fernzuhalten.
Lange Stunden des Leidens
Die verletzte Elefantendame wurde am 23. Mai gefunden, lief jedoch davon, als die Forstbeamten versuchten, sie einzufangen, um sie zu behandeln. Zwei Tage später wurde sie in einem Fluss stehend gefunden – keine Chance für die Pfleger, sie zu betäuben, ohne das Risiko einzugehen, dass sie ertrinkt. Zwei ihrer Artgenossen wurden geholt, um sie aus dem Fluss zu locken, doch sie weigerte sich, das Wasser zu verlassen, und blieb dort, bis nach vielen Stunden voller Schmerzen starb.
Der Tod der Elefantendame sorgt in Indien für Entsetzen. Der indische Umweltminister Prakash Javadekar erklärte, dass die Staatsregierung diesen Fall sehr ernst nehme. In Indien gibt es noch etwa 27.000 wilde Elefanten. Doch die Menschen dringen immer weiter in Naturreservate und ihre Lebensräume vor, wodurch die Tiere gezwungen sind, in die Städte zu kommen, um nach Nahrung zu suchen.