Das ist die Art von Szene, die man vielleicht in Kenia in der freien Natur erwartet, aber nicht in England. Und doch erleben Besucher des West Midlands Safari Park letzte Woche einen grausamen Angriff aus nächster Nähe mit.
Männchen wird angegriffen
Jilani, der Rudelführer, wird von mehreren Weibchen vor den Augen der Besucher angegriffen. Die Löwinnen schlagen ihre Zähne in den Rücken des Männchens und schleifen ihn ins Wasser. Das dominante Männchen wird von den Weibchen des Rudels vollkommen überrascht und kann sich kaum wehren.
„Es ging sehr schnell. Es war Fütterungszeit und plötzlich hörten wir ein Gebrüll. Die anderen beiden Männchen wichen zurück, während die Weibchen das dominante Männchen angriffen“, erklärt Mya Beverstock, eine Zeugin, die die ganze Szene gefilmt hat.
Streit um Nahrung
Die Ursache des Angriffs ist derzeit unbekannt. Wollte Jilani den Weibchen das Fressen wegschnappen? Oder wollten die Weibchen das den alternden Rudelanführer erledigen, um selbst die Meute anzuführen, wie es in der Natur oft vorkommt? Die Verantwortlichen des Parks unterstützen die erste Hypothese.
Am Mittwoch brach ein Streit zwischen Jilani und einem Weibchen wegen eines Stücks Fleisch aus. Normalerweise bleiben Jilani und ihre Brüder zusammen und schaffen es, die Löwinnen in Schach zu halten, aber diesmal waren die Weibchen schneller.
Feuerlöscher beenden dem Kampf
Das erklärt der Safari-Park auf seiner Facebook-Seite. Die alarmierten Ranger eilen schnell heran und können die Meuterei mithilfe von Feuerlöschern beenden. Glücklicherweise wird das angegriffene Männchen nicht schwer verletzt.
Jilani wurde von unserem Tierarzt untersucht und abgesehen davon, dass er ein wenig niedergeschlagen ist und leichte Schmerzen hat, erlitt er keine schweren Verletzungen und bekommt Schmerzmittel.
Bis zu seiner Genesung wird das Tier von seinen Artgenossen getrennt gehalten. Danach wird er wieder mit den Weibchen zusammengeführt. Die Männchen wurden erst ein Jahr zuvor in das Rudel aufgenommen, aber das Löwengespann hat bereits im Februar 2018, wenige Monate vor diesem Vorfall, für Schlagzeilen gesorgt: Damals sind einige der Raubtiere auf das Dach eines Autos gesprungen und haben den Insassen einen großen Schrecken eingejagt.