Prof. Dr. Alexey Bufetov ist wohl das, was wir umgangssprachlich als Genie bezeichnen würden. Der Mathematiker ist seit 2021 Professor für Wahrscheinlichkeitstheorie an der Universität Leipzig, hat davor in seiner Heimatstadt Moskau promoviert und arbeitete bereits als Nachwuchswissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Jetzt erhält er für seine Arbeit den renommierten und hoch dotierten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC).
Durchgesetzt gegen 4.000 Bewerber
Damit fördert die Europäische Union fünf Jahre lang junge Wissenschaftler, die am Anfang einer unabhängigen, aber vielversprechenden Karriere stehen. Bufetov hat sich gegen insgesamt 4.000 Bewerber durchgesetzt, davon 397 Wissenschaftlern aus Europa und kann jetzt über 1,5 Millionen frei verfügen. Wie hat er das geschafft?
Im Interview mit Bild erklärt der Mathematiker, dass seine Arbeit dazu diene, "das Verhalten von Atomen und Molekülen in einer großen Ansammlung" zu berechnen und diese mit anderen Bereichen der "statistischen Mechanik wie Algebra, Analysis oder Kombinatorik" zu verbinden.
Kein Partytyp: Das Geld investiert Bufetov in eine Forschungsgruppe
Das Geld möchte er in eine Leipziger Forschungsgruppe mit dem Titel Integrable Probability investieren. "Ich werde vier Mitarbeiter einstellen und Forschungsreisen planen", erzählt er. "Man kann sich besser damit auseinandersetzen, wenn man andere Forscher persönlich trifft. In Stockholm, Paris, Japan, Australien, New York."
Auch wenn das im ersten Moment langweilig klingen mag, ein Partytyp sei Bufetov sowieso nicht, sagt er. "Ich bin lieber auf Mathematik-Konferenzen." Na dann hat er das Forschungsgeld wirklich verdient!