Jeden Tag ereignen sich ungewöhnliche Geschichten. Obdachlose trifft das Schicksal besonders hart, doch manchmal gibt es glückliche Ereignisse, die ihr Leben für immer positiv verändern.
So ergeht es auch Felix (der Name ist geändert), einem 48-jährigen cracksüchtigen Obdachlosen. Davon berichtet die französische Zeitung Le Parisien.
Das Recht am eigenen Bild
Und in der Tat, das französische Magazin Paris Match hat in eine Reportage zur Crack-Sucht ein Bild von Felix eingebaut. Leider ist er aber darauf eindeutig erkennbar, mit seiner blauen Mütze und seinem Hund sieht man ihn in einer Pariser Metrostation.
In dem betreffenden Bericht hat Paris Match die abgebildeten Polizisten zwar unscharf wiedergegeben, nicht aber Felix. Der 48-jährige Mann verliert dann keine Zeit mehr.
Keine Sekunde wartet er damit, Anzeige gegen das Magazin zu erstatten und wird dabei von gemeinnützigen Vereinen unterstützt. Denn das Recht am eigenen Bild gilt auch für ihn.
Die Justiz nimmt sich der Sache an
Das Opfer erreicht daraufhin eine gute Nachricht. Wie der Parisien berichtet, hat das Gericht angeblich dem Magazin Paris Match folgende Strafzahlung auferlegt:
Ein jeder besitzt, ungeachtet seiner Bekanntheit, seines Vermögens und seiner gegenwärtigen oder kommenden Funktionen, das Recht auf Wahrung seines Privatlebens. Jeder verfügt zudem hinsichtlich seines Bildes über ein ausschließliches Recht, das ihm erlaubt, sich dessen Wiedergabe ohne vorherige Einwilligung zu widersetzen.
In der Folge gewinnt dann 2019 der Obdachlose den gegen das Magazin Paris Match angestrengten Prozess. Als Wiedergutmachung werden ihm 10.000 Euro zugesprochen.
Niemals hat er damit gerechnet, eine solche Summe zugesprochen zu bekommen, vor allem in seiner gegenwärtigen Lage. Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte!
Das betreffende Foto wird nach dem Gerichtsurteil zwar von der Website des Magazins gelöscht. Dies geschieht allerdings nicht auf der Applikation des Magazins, trotz des vom Gericht verhängten Zwangsgeldes von 2.000 Euro täglich.
Zur Überraschung aller werden ihm deshalb zusätzlich weitere 30.000 Euro zugesprochen. Er bekommt so insgesamt einen stolzen Betrag von 40.000 Euro!
Eine Summe, die sein Leben verändert
Um den ersten Teil des Geldes auszugeben, also die 10.000 Euro, braucht Felix nur ein Jahr. Eine dem Obdachlosen nahestehende Quelle vertraut hierzu dem Parisien an:
Er hat seinen Kumpeln geholfen.
Was die 30.000 Euro anbelangt, musste er die Bank wechseln, da sein funktionsbeschränktes Konto einen solchen Betrag nicht aufnehmen konnte. Wenn es auch nicht einfach gewesen ist, eine neue Bank zu finden, gelingt es Felix zum Schluss. Dem Parisien gegenüber bekräftigt er:
Jetzt werde ich wieder mit meiner Frau und meinen Kindern zusammenleben können.
Was für ein Glücksfall ist es überhaupt gewesen, dass seine Freunde zufällig auf dieses Foto gestoßen sind! Solche Dinge können aber täglich unverhofft geschehen.