Warum manche Menschen so lange warten, bis sie einen Arzt um Hilfe bitten, kann viele Gründe haben, aber meist steht einem in diesem Fall die Scham im Weg. Die Scham, dass sich Leute vor dem Horn ekeln oder sie die körperlichen Auswüchse nicht mehr verstecken können. Doch in jedem Fall hätte es den Patienten viel Leid und Scham erspart, wenn sie gleich einen Arzt aufgesucht hätten.
Seit vier Jahren Pinzette im Penis
So auch bei diesem jungen Mann: Ein 22-jähriger Mann aus Saudi-Arabien geht erst nach vier Jahren zum Arzt, um diesen darum zu bitten, einen Fremdkörper aus seiner Harnröhre zu entfernen.
Es handelt sich dabei um eine Pinzette aus Metall: Wie die diese in seinen Penis gelangen konnte, verrät der junge Mann dem Arzt jedoch nicht. Laut Urology Case Reports, der von diesem Fall berichtet, ist bei dieser Art von medizinischem Problem der Grund entweder Neugier, den eigenen Körper zu erforschen, aber wahrscheinlicher die sexuelle Befriedigung.
Aus Scham würde dann meistens sehr lange zugewartet, bis die Patienten einen Arzt aufsuchen. Erst, wenn die Schmerzen zu stark werden oder es einfach nicht mehr geht, wird um Hilfe gebeten.
Er behauptet, keine Schmerzen zu haben
Verwunderlich ist jedoch, dass der Mann angeblich die vier Jahre lang keine Schmerzen gespürt haben soll. Weder beim Pinkeln noch sonst hätte er Probleme gehabt. Normalerweise würden Fieber oder Schüttelfrost einhergehen, vor allem starke Schmerzen, da laut Christian Wülfing, Chefarzt der Urologie in Hamburg, die Harnröhre äußerst schmerzempfindlich sei. Weiters meint Wülfing:
Dass der Mann gar keine Beschwerden hatte, klingt für mich sehr unglaubwürdig. Die menschliche Harnröhre ist etwa so dick wie ein kleiner Finger. Wenn dort ein Fremdkörper steckt, dann hat man eigentlich Probleme beim Wasserlassen und starke Schmerzen.
8 Zentimeter lange Pinzette wird entfernt
Nach Röntgenaufnahmen entschließen sich die Ärzte, die acht Zentimeter lange Pinzette, die sich im vorderen Harnröhrenbereich befindet, zu entfernen. Auf den Weg, wie sie in seinen Körper gelangt ist, holen sie das Metallteil wieder heraus.
Das war jedoch gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, da ein OP-Assistent dabei die beiden Enden der Zange zusammendrücken musste. Doch es gelingt dem Operationsteam schließlich, den Fremdkörper zu entfernen, ohne die Harnröhre zu verletzen.