Nach Autounfall: 22-jähriger überlebt „innere Enthauptung“

Ein junger US-Amerikaner wird bei einem Autounfall innerlich enthauptet. Dieses Trauma hätte den 22-Jährigen töten können, wenn ihn einer seiner Freunde nicht festgehalten hätte, bis die Rettungskräfte kamen.

Nach Autounfall: 22-jähriger überlebt „innere Enthauptung“
© Beacon Health System@Facebook
Nach Autounfall: 22-jähriger überlebt „innere Enthauptung“

Er ist erst 22 Jahre alt und wäre beinahe schon zum dritten Mal gestorben. Seit seiner Geburt stand der Sensenmann schon mehrmals vor Brock Meister: Nach Atemproblemen musste er schon als Kind in einer Extremsituation von den Ärzten wiederbelebt werden.

Gehirntumor

Als Jugendlicher kämpfte Brock Meister gegen einen Gehirntumor und musste eine schwere Radiotherapie und Chemotherapie absolvieren. Doch als er den Tod zum zweiten Mal überwunden hatte, geriet der junge US-Amerikaner schnell ein drittes Mal in Lebensgefahr.

Am 12. Januar traf Brock Meister nach einem Abend mit viel Alkohol eine eigentlich gute Entscheidung: Er ließ seinen nüchternen Freund fahren. Eine Vorsichtsmaßnahme, die ihm kein Glück brachte.

Autounfall

„Ich hätte trinken und dann fahren können, aber wir haben eine gute Entscheidung getroffen und jemand anderen gefragt, ob er fahren kann. Dennoch ist etwas passiert“, berichtet Brock Meister WNDU News.

„Etwas“ Unvorhersehbares und potenziell Dramatisches. In dieser Winternacht bringt der vereiste Boden die Freunde auf ihrem Heimweg ins Schleudern. Der Pick-Up landet nach einer heftigen Irrfahrt in einem Graben.

Verkettung unglücklicher Umstände

Im Tumult kracht Brock Meister mit seinem Kopf gegen eine der Scheiben des Autos, die dabei zu Bruch geht. Brock wird aus dem Auto geschleudert. Eine Verkettung vieler unglücklicher Umstände, bei der Brock nur wenig Glück hatte. Er erzählt:

Ich erinnere mich an alles. Mein Kopf ist durch das Fenster gekracht. Ich hatte den Sicherheitsgurt an, doch die Hälfte meines Körpers war schon aus dem Fenster geflogen. Mein Cousin hat mich am Rücken meines Hemds gepackt und nach innen gezogen. Ich habe mich nur an das ganze Blut erinnert, das mein Gesicht entlang lief.“

Brock steigt aus dem Wagen

Mit der Kraft der Verzweiflung steigt Brock Meister schließlich aus dem Auto. „Mein Hals tat mir weh, aber ich wollte aufstehen. Zum Glück hat mich mein Freund zurückgehalten. Er hätte mich nicht aufstehen lassen, bis die Rettungshelfer kommen“, erklärt der junge Mann. Und diese freundschaftliche Geste hat ihm letztendlich das Leben gerettet.

Denn ohne, dass man es sehen konnte, litt Brock Meist an einem schlimmen Hirntrauma, einer sogenannten „inneren Enthauptung“. Sie ist „fast immer tödlich“, erklärt der Neurochrirurg Kashif Shaikh vom Memorial Hospital in South Bend, im US-Bundesstaat Indiana.

Nur wenig Überlebenschancen

Fast nie kommt man in so einem Fall rechtzeitig im Krankenhaus an“, erklärt Kashif Shaikh. Die Bänder, die den Kopf mit der Wirbelsäule verbinden, waren gerissen. Auch wenn es sich nicht um eine echte „Enthauptung“ handelt, schneidet er die Nerven und das Rückenmark vom Gehirn ab.

Wenn man mal im Krankenhaus ist, steigen die Überlebenchancen rasant“, erklärt der US-amerikanische Neurochirug. Dieser Weg hat Brock Meister also das Leben gerettet. Sofort wurde der junge Mann von Kashif Saikh und seinem Team operiert.

Anstrengende Reha

Mit Schrauben und Metall haben die Ärzten seine Knochen aufbauen können und die Bänder verbinden können. Eine Rettung, nach der Brock Meister noch lange braucht, um wieder der Alte zu werden.

Selbst nach mehreren Monaten ist der junge Mann noch in Therapie. Zurzeit hat er etwa die Hälfte seiner Hirnmobilität wieder. Die Reha, die lange und anstrengend ist, hat dennoch den Optimismus von Brock Meister nicht gebrochen:

Ich habe um mein Leben gekämpft und manchmal glaube ich, ich kämpfe noch immer darum. Am Anfang war es erschreckend, doch seitdem ich mich wieder mehr bewegen kann, was ich niemals für möglich gehalten hätte, ist alles gut. Ich bin nur erleichtert hier zu sein, das ist alles, was zählt.
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