Die Augen der Welt haften seit einigen Tagen auf Krystsina Tsimanouskaya, der belarussischen Sprinterin, die mutig genug war, den Befehl ihres diktatorisch geführten Regierung zu verweigern.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio sollen ihre Trainer sie aufgefordert haben, frühzeitig nach Belarus zurückzukehren, weil sie sie öffentlich kritisiert hatte.
Sicher in Polen
Der Befehl komme von oben, bei Verweigerung würden ihr unschöne Strafen drohen. Auf dem Weg zum Flughafen trifft Tsimanouskaya eine Entscheidung, die ihr womöglich das Leben rettet.
Am Flughafen Haneda wendet sie sich an die japanische Polizei und steigt nicht in das Flugzeug. Als die Geschichte bekannt wird, zeigen sich mehrere europäische Länder bereit, ihr zu helfen.
Nachdem Polen ihr ein humanitäres Visum ausgestellt hat, fliegt sie gestern über einen sicherheitsbedingten Zwischenstopp in Österreich in die polnische Hauptstadt Warschau.
IOC entzieht Trainern olympische Akkreditierung
Die zwei Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch sollen die Sprinterin in ihrem Zimmer aufgesucht und sie aufgefordert haben, ihre Sachen zu packen.
Am Freitag trifft das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Entscheidung, auf die hin die beiden Trainer mehreren Quellen zufolge unverzüglich das Politische Camp verlassen. Auf Twitter postet das IOC:
Im Interesse des Wohlergehens der Athleten des weißrussischen Nationalen Olympischen Komitees, die sich noch in Tokio aufhalten, hat das IOC gestern Abend die Akkreditierungen der beiden Trainer A. Shimak und Y. Maisevich vorläufig aufgehoben und entzogen.
Diese Entscheidung habe eine Disziplinarkommission gefällt, die eigens hierzu am Mittwoch eingesetzt worden war, wie das IOC am Freitag in Tokio mitteilt.