Corona beherrscht unseren Alltag, denn die Angst davor, dass die Krankheit selbst bei leichtem Verlauf unseren Körper langfristig durcheinanderbringen kann, ist groß. Denn selbst ein veränderter Geschmackssinn kann ein Symptom von Covid-19 sein...
Milde Symptome, langwieriger Verlauf
Anfang März - kurz bevor der erste Lockdown ganz Großbritannien in einen tiefen Schlaf versetzt - infiziert sich Jonathan Vickers aus Burnham mit dem Coronavirus. Zunächst stellt er sich auf keinen allzu schweren Verlauf ein, wie er gegenüber Mirror berichtet:
Ich wachte eines Tages auf und hatte keinen Geschmacks- oder Geruchssinn, was damals nicht zu den offiziellen Symptomen gehörte, aber immer wieder berichtet wurde.
Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Sein Leben wird nicht mehr dasselbe sein! Er kann sich nicht wie dieser Mann einen Spaß aus dem Verlust seines Geschmackssinnes machen. Denn auch elf Monate danach leidet er an den Folgen seines Long Covids...
Blutgeschmack nach Corona-Erkrankung
Auch gute elf Monate nach seinem ersten Kontakt mit dem Coronavirus ist der Jonathans Geruchs- und Geschmacksinn nicht zurückgekehrt. Statt seinem sonst wohlriechenden Morgenkaffees strömt ihm seit jeher ein fauliger Geruch entgegen.
Der unglückliche Brite beschreibt, dass er auch den Geschmack seiner Lieblingsgerichte nicht mehr so wahrnimmt wie vor der Covid-Erkrankung. Jegliche Formen des Genusses sind ihm genommen worden:
Alles schmeckt für mich völlig gleich. Das ist das Beunruhigendste daran, es ist dieser einheitliche Geschmack und Geruch trotz dieser riesigen Vielfalt von Dingen - egal ob eine Tasse Kaffee, Fleisch oder Gemüse.
Ärzte beobachten beunruhigende Langzeitschädigungen
Leider ist Jonathan mit seinen Langzeit-Symptomen bei weitem nicht allein. Experten schätzen, dass rund ein Fünftel aller Covid-Patienten unter schlimmen Auswirkungen auch nach der Covid-Erkrankung leiden.
Mit die häufigsten Symptome: der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn. Unglücklicherweise ist auch Jonathans Frau betroffen. Eine Besserung ist kaum in Sicht:
Ich habe aufgehört zu versuchen, die Symptome zu lindern, und hoffe nun einfach, dass es vorbeigeht.
Bislang sind Mediziner nicht komplett sicher, woher Parageusie, also eine anhaltende Störung des Geschmackssinns, tatsächlich kommt. Es wird davon ausgegangen, dass sie eine der Vorboten zu einer Heilung der Nerven im Mundbereich sein könnten.
Sarah Oakley, Geschäftsführerin der Geruchsverlust-Wohltätigkeitsorganisation AbScent schätzt, dass die unangenehmen Symptome wohl bis zu zwei Jahre anhalten können, bevor sie endgültig anfangen zu verschwinden.
Jonathan und seine Frau haben also noch nach einen langen Weg vor sich, bis sie ihren normalen Alltag voller Gerüche und Geschmäcke zurückhaben werden. Zu hoffen, dass sich eine Lösung finden wird...