Die Ärzt:innen sind der Meinung, dass dieser "glücklicherweise sehr seltene" Fall eine Warnung für alle Männer sein könnte. In Australien musste sich ein 57-jähriger Mann zwei Operationen unterziehen, um seinen Penis zu retten, nachdem sich seine Schamhaare um seine Eichel gewickelt hatten, was zu einer Blutsperre führte, die als Tourniquet-Syndrom bekannt ist. Sein Missgeschick war Gegenstand einer Studie, die in der Fachzeitschrift Urology Case Reports veröffentlicht wurde.
Die Gefahren des Tourniquet-Syndroms
Laut den australischen Urologen, die ihn behandelten, achtete der 50-Jährige aus der Stadt Geelong (Bundesstaat Victoria) nicht besonders auf seine Intimhygiene und war der Meinung, dass das Problem hätte vermieden werden können, wenn er sorgfältiger gewesen wäre. Der Mann wurde als "schlampig" beschrieben und zog seine Vorhaut nur "selten" zurück, um sich zu reinigen. Außerdem urinierte er im Sitzen, was zum Teil erklärt, warum das Auftreten des Syndroms nicht schneller entdeckt wurde.
Die Schamhaare des Patienten verfilzten sich so stark, dass sie einen "engen Ring" unter seiner Eichel bildeten, und zwar so lange, dass der Mann starke Schmerzen bekam und einen Arzt aufsuchte.
Das Tourniquet-Syndrom tritt in der Regel auf, wenn sich ein Haar oder ein Faden um einen Finger, einen Zeh oder in diesem Fall um ein Genital wickelt. Er tritt häufiger bei Kindern und Säuglingen auf und kann die Blutversorgung unterbrechen. In einigen Fällen kann sogar ein chirurgischer Eingriff oder eine Amputation erforderlich sein.
Verletzungen und Narben am Penis
Nach fünfzehn Tagen des Leidens wurde der Patient, der auch an Angstzuständen, Depressionen (die übrigens frühzeitig erkannt werden können), Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck litt, in die Notaufnahme des Universitätskrankenhauses Geelong eingeliefert.
Der Mann litt zu diesem Zeitpunkt an ausgedehnten Verletzungen und Narben im Bereich des Penis und seine Harnröhre war an der Spitze vollständig geteilt. Nach einer ersten Operation, bei der das beschädigte Gewebe entfernt und von seinem Organ gerettet werden sollte, was noch zu retten war, verließ der Mann die Gesundheitseinrichtung ohne die Zustimmung seiner Betreuer:innen.
Da er auch die ärztlichen Anweisungen für seine Genesung nicht befolgte, musste er zwei Wochen später erneut operiert werden. Bei diesem Eingriff beschnitten ihn die Ärzt:innen vorsichtshalber auch.
"Die verspätete Diagnose wird zu einer erheblichen Verschlechterung der Situation geführt haben, da das Blut in die Eichel des Penis fließen konnte, aber nicht konnte - was leicht zu einer Schwellung führte, die die Verengung noch verschlimmerte", urteilt der britische Urologe Dr. Rich Viney, der von der Daily Mail befragt wurde.
"Die Realität ist, dass dies hätte vermieden werden können, wenn der Patient eine angemessene Penishygiene vorgenommen und sich regelmäßig unter seiner Vorhaut gewaschen hätte."
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich