Zu den wichtigsten Bestandteile unseres Körpers gehören definitiv unsere Augen - und sie sind für weit mehr gut, als nur dafür, dass wir sehen und die Welt um uns herum bestaunen können: So kann die Farbe unserer Augen angeblich eine Menge über unsere Persönlichkeit aussagen. Expert:innen sind sich sogar sicher, dass die Iris Informationen über bestimmte Krankheiten geben und auch verraten kann, wann wir sterben werden.
Im Falle von Michelle Timms sieht das ganze jedoch anders aus. Ihre Augen haben ihr demgegenüber tatsächlich unaushaltbare Qualen bereitet - so sehr, dass sie die Ärzt:innen schließlich sogar angefleht hat, sie ihr herauszunehmen. Das Ganze hat jedoch einen besonderen Grund: Michelle ist an dem sogenannten Marfan-Syndrom erkrankt.
Schmerzen nach Linsenimplantaten
Das Marfan-Syndrom bezeichnet eine Krankheit, bei der der Körper sein Bindegewebe nicht richtig ausbilden kann. Davon betroffen sind neben Herz, Lunge und Knochen auch die Augen. Von der Krankheit betroffen ist auch die heute 33-jährige Michelle Timms aus Ontario, Kanada. Aufgrund der Auswirkungen der Krankheit hat sie bereits in jungem Alter ihr Augenlicht verloren und galt seither als blind.
So lange, bis sie sich im Jahr 2012 einem besonderen Eingriff unterzog, bei dem ihr spezielle Linsenimplantate eingesetzt wurden, durch die sie endlich sehen konnte. Diese funktionierten einige Jahre lang ohne Probleme - bis Michelle nach und nach immer stärkere Schmerzen verspürte, die schließlich nicht mehr auszuhalten waren. Das berichten neben dem Magazin Heute auch RTL sowie das Magazin Need To Know.
Schmerzfrei nach schwieriger Entscheidung
Die junge Frau erklärt, dass ihr Auge "ununterbrochen" getränt habe und diese Schmerzen schlimmer waren "als alles andere, was ich jemals gefühlt habe". Manchmal, so die Kanadierin, "fühlte es sich so an, als würde man mir ein Messer in den Augapfel rammen.“ Die Komplikationen zwangen sie schließlich dazu, eine schwere Entscheidung zu treffen: Sie flehte die Ärzt:innen praktisch an, ihr den Augapfel zu entfernen.
Wie sich herausstellt, war es die richtige Entscheidung. Michelle sagt, sie habe sich gefühlt, als sei ihr eine große Last abgenommen worden, nachdem der Eingriff durchgestanden war. Die Schmerzen und auch die damit einhergehenden Kopfschmerzen waren endlich weg. Ihr neues Leben mit nur einem sehenden Auge ist ihr das alles wert, wie sie sagt. Seitdem teilt sie Einzelheiten über ihr Schicksal und ihre Krankheit auf Social Media, womit sie hofft, anderen Mut zu geben, die Ähnliches durchstehen müssen.
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Verwendete Quellen:
Heute: "Marfan-Syndrom: 'Ich flehte die Ärzte an, mein Auge zu entfernen'"
Need To Know: "'I begged doctors to remove my eye as rare condition almost made it RUPTURE'"
RTL: "Linse rutschte durch das Auge: Michelle (33) hat seltenes Marfan-Syndrom: 'Ich flehte die Ärzte an, mein Auge zu entfernen'"