Diese Geschichte verbindet zwei der beängstigendsten, aber auch faszinierendsten Dinge der heutigen Gesellschaft: Gefangenschaft und Tod. Es ist die Geschichte eines Mannes namens Benjamin Schreiber, der eine lebenslange Haftstrafe im Iowa State Penitentiary verbüßte, als er - und das ist wahr - starb.
Wir haben euch bereits von der Frau erzählt, die 11 Minuten lang klinisch tot war, bevor sie wieder zum Leben erwachte. Nun, diese Geschichte hat eine ganz andere Ebene. Nachdem der Mann gestorben und wieder ins Leben zurückgekehrt war, argumentierte Schreiber, dass seine lebenslange Haftstrafe beendet sei, da sein Herz aufgehört habe zu schlagen und sein Leben technisch beendet sei. Nach dieser Logik, so meinte er, sollte er frei herumlaufen dürfen. Er war sich seiner Sache so sicher, dass er seinen Fall vor Gericht brachte.
Schreiber ist gestorben
Schreiber, der wegen Mordes ersten Grades im Gefängnis saß, nachdem er einen Mann mit dem Stiel einer Spitzhacke erschlagen hatte, entwickelte Nierensteine, während er hinter Gittern war. Im Jahr 2015 entwickelte sich dieses Gesundheitsproblem zu einer septischen Vergiftung, und er verlor das Bewusstsein. Er wurde aus dem Gefängnis zur Behandlung in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht.
Dort hörte sein Herz auf zu schlagen. Die Mediziner:innen versuchten fünfmal, ihn wiederzubeleben, und setzten schließlich erfolgreich eine Kombination aus Epinephrin und Adrenalin ein. Sobald er stabil war, behandelten sie seine Sepsis und schickten ihn zurück, um seine lebenslange Haftstrafe fortzusetzen. Doch Schreiber hatte andere Vorstellungen.
Schreiber argumentierte, er habe seine Zeit abgesessen
Der Verbrecher brachte seinen ungewöhnlichen Fall mit einer verblüffenden Logik vor Gericht. Er argumentierte, dass er seine lebenslange Haftstrafe verbüßt habe, weil er technisch gesehen gestorben sei, und dass er frei herumlaufen sollte.
Es ist kaum zu glauben, aber es wird noch komplizierter, denn Schreiber behauptete, er sei gegen seinen Willen wiederbelebt worden. Dem Des Moines Register zufolge hatte er Jahre zuvor eine "Nicht-Wiederbelebungs"-Anordnung unterzeichnet. Außerdem soll der Bruder des Gefangenen den Sanitäter:innen gesagt haben: "Wenn er Schmerzen hat, könnt ihr ihm etwas geben, um die Schmerzen zu lindern, aber ansonsten lasst ihr ihn gehen".
Es überrascht nicht, dass das Gericht nicht überzeugt war. In einem Beschluss des Gerichtsverfahrens hieß es, sein Argument sei "nicht überzeugend und unbegründet". Auch ein Berufungsversuch scheiterte. Richter Potterfield erklärte seinerzeit:
Schreiber ist entweder noch am Leben, in diesem Fall muss er im Gefängnis bleiben, oder er ist tatsächlich tot, in diesem Fall ist der Einspruch hinfällig.
Schreiber starb (erneut) im April 2023 eines natürlichen Todes. Ein Fall wie der seine ist sehr ungewöhnlich, aber wenn es jemals wieder passiert, ist es möglich, dass jemand anderes das Gleiche versucht wie er. Was meint ihr: Hätte man ihn nach seiner "ersten" lebenslangen Haftstrafe freilassen sollen?
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Verwendete Quellen:
Mirror: Prisoner who 'died' and came back to life argues life sentence has technically finished
Des Moines Register: Iowan convicted of murder claims his life sentence was served when he died, was revived in medical emergency. The court disagrees.
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK